Wie muss Führung in der digitalen Transformation aussehen?
Führung in der digitalen Transformation – aktuelle Befragung des Fraunhofer IAO und DGFP zeigt Wandel im Verständnis von Führung
Wie muss Führung in der digitalen Transformation aussehen? Zu dieser Frage hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. (DGFP) eine Befragung im April und Mai 2018 durchgeführt.
Die Daten zeigen u.a., dass die Befragten das Rollenverständnis der Führungskräfte verändert sehen und die Attraktivität, als Führungskraft zu arbeiten, abnimmt. Ebenso wird erwartet, dass hierarchische Strukturen in Zukunft weniger relevant sind. Es wurden 140 Personaler befragt, davon sind über die Hälfte aus Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, die andere Hälfte arbeitet für KMU´s oder Startups. Rund drei Viertel der Befragten ist selbst Führungskraft, die überwiegend im Personalbereich tätig sind.
Die fünf wichtigsten Erkenntnisse der Befragung »Führung in der digitalen Transformation«
Rollenverständnis der Führungskraft
- Die Bedeutung der Führungskraft als »Entwickler und Begleiter« sowie als »Vernetzer und Ermöglicher« neuer Möglichkeiten wird stark zunehmen (91 Prozent).
Attraktivität der Rolle als Führungskraft
- 38 Prozent der Befragten gaben an, dass es in Zukunft weniger erstrebenswert sein wird, eine Führungsfunktion zu übernehmen. Nur 9 Prozent gaben an, dass die Attraktivität steigen wird.
Hierarchische Strukturen
- 52 Prozent der Befragten gaben an, dass in Zukunft hierarchische Strukturen in ihrem Unternehmen
eher abnehmen werden.
Kompetenzen für Führungskräfte
- »Kommunikationsfähigkeit«, »Entscheidungsfähigkeit«, »Offenheit für Veränderungen« sowie »Vertrauen/Zuversicht« sind als Kompetenz für Führungskräfte besonders wichtig.
Kernthemen der Führungskräfte
- »Informationsweitergabe«, »Steuerung, Planung und Organisation« sind als Kernthemen der Führung besonders wichtig, wohingegen »administrative Aufgaben« besonders unwichtig sind.
Für Kai Helfritz, Projektleiter bei der DGFP, bestätigt die Befragung die Beobachtung, »dass sich etwas beim Thema Führung tut, dies betrifft alle Branchen und Unternehmensgrößen« und fügt hinzu, »dass die Veränderungen durch die Digitalisierung forciert werden, sowie die nachrückenden Generationen und deren Mindset beim Wandel im Verständnis von Führung eine Rolle spielen.« Der DGFP ist es wichtig, ihren Mitgliedern solche Erkenntnisse zur Verfügung stellen zu können, daher begrüßen wir die Kooperation mit dem Fraunhofer IAO sehr.
Für Dr. Josephine Hofmann, Leiterin des Teams Zusammenarbeit und Führung beim Fraunhofer IAO, zeigt sich, dass die Unterstützung gerade von Führungsarbeit in der digitalen Transformation in Zukunft ein wichtiges Thema für HR wird. Wo Veränderungsfähigkeit erfolgskritisch wird, muss viel Entwicklungs-, Kultur- und Kommunikationsarbeit geleistet werden. Führungskräfte darin noch intensiver zu befähigen, ist für HR eine wichtige Herausforderung.