Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll und effektiv gestalten

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Hand zeigt auf Organigramm

84 Prozent der Unternehmensleiter sind der Meinung, dass Künstliche Intelligenz (KI) in drei Jahren für ihr Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein wird, aber nur 15 Prozent wissen, ob KI-Projekte in ihren Unternehmen vollständig umgesetzt werden. Während schnell wachsende Unternehmen in der KI einen Beitrag zur Festigung ihrer Führungsposition sehen, hat die Hälfte aller Unternehmen keine Richtlinien erstellt, um ethische Bedenken zu erkennen und sie anzugehen.

Die neue Studie »Making AI Responsible - and Effective" (»KI verantwortungsvoll und effektiv gestalten«) von Cognizant macht deutlich, dass Führungskräfte hohe Erwartungen an die Wirkung von KI für ihr Unternehmen haben. Jedoch nur die Hälfte von ihnen hat Richtlinien und Verfahren erarbeitet, um die ethischen Aspekte ihrer Anwendungen und Implementierungen zu erkennen und sie anzugehen. Für die Studie wurden knapp 1.000 Führungskräfte aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Technologie, Gesundheitswesen, Einzelhandel, Fertigung, Versicherungen sowie Medien und Unterhaltung in Europa und den USA befragt.

Während Führungskräfte von der Wichtigkeit und dem potenziellen Nutzen von KI für ihr Unternehmen begeistert sind, lassen viele den strategischen Fokus sowie die Berücksichtigung von nicht-technischen und dennoch kritischen Aspekten für den Erfolg von KI vermissen, wie Vertrauen, Transparenz und Ethik.

Optimismus und Begeisterung
Die Studie zeigt, dass die Unternehmensleiter die Bedeutung und den potenziellen Nutzen von KI positiv einschätzen. Rund zwei Drittel (63 Prozent) äußerten, dass KI heute für ihre Unternehmen extrem oder sehr wichtig sei, und 84 Prozent erwarten, dass dies innerhalb von drei Jahren der Fall sein wird. Als wesentliche Vorteile für die Zukunft wurden niedrigere Kosten, höhere Erlöse und die Fähigkeit zur Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen sowie zur Diversifizierung genannt.

Vor allem Unternehmen, die sehr viel schneller wachsen als der Durchschnitt ihrer Branche, erwarten in den kommenden Jahren große Vorteile. Dabei gaben 86 Prozent der Führungskräfte dieser Unternehmen an, dass KI für den Erfolg ihres Unternehmens extrem oder sehr wichtig sei, verglichen mit 57 Prozent bei Wettbewerbern mit geringerem Wachstum. Diese Branchenführer sagen, dass sie KI nutzen werden, um Wachstum voranzutreiben, ihre führenden Positionen zu festigen und sich noch schneller von den Verfolgern abzusetzen. Sie investieren mehr in die Schlüsseltechnologien der KI als andere, darunter in Maschinelles Sehen (64 Prozent vs. 47 Prozent), Smart Robotics/Autonome Fahrzeuge (63 Prozent vs. 43 Prozent) und Analyse natürlicher Sprache (67 Prozent vs. 42 Prozent).

Nahezu die Hälfte der Unternehmen (44 Prozent), die mindestens an einem KI-Projekt arbeiten, erwartet, dass ihre Mitarbeiterzahl in den nächsten drei Jahren aufgrund der Auswirkungen von KI-Projekten ansteigen wird. Führungskräfte aus den Bereichen Einzelhandel und Finanzdienstleistung erwarteten häufiger einen Beschäftigungsschub als andere (56 Prozent bzw. 49 Prozent).

Widerspruch zwischen Optimismus und tatsächlicher Umsetzung
Der Optimismus der Führungskräfte geht in vielen Unternehmen allerdings nicht mit der tatsächlichen Umsetzung einher. Während zwei Drittel der Führungskräfte angaben, von einem KI-Projekt in ihrem Unternehmen Kenntnis zu haben, wussten nur 24 Prozent dieser Gruppe – nur 15 Prozent aller Befragten – von Projekten, die vollständig umgesetzt wurden.

Etwa 40 Prozent der Befragten gaben an, dass es extrem oder sehr herausfordernd sei, die Aufmerksamkeit des höheren Managements zu gewinnen, das eigene Unternehmen zur Mitwirkung zu veranlassen oder auch nur ein angemessenes Budget zugeteilt zu bekommen. Dies deutet darauf hin, dass viele Unternehmen die zentrale Rolle der KI für die Erreichung von betriebswirtschaftlichen Zielen noch nicht vollständig anerkannt haben.

Vernachlässigung ethischer Erwägungen
Nur die Hälfte der Unternehmen verfügt über Richtlinien und Verfahren, um ethische Überlegungen zu erkennen und anzugehen – das betrifft sowohl das anfängliche Design von KI-Anwendungen als auch deren Verhalten nach der Einführung der Systeme.

»Die Herausforderung besteht heute weniger darin, technische Fragen und technologische Möglichkeiten zu verstehen, sondern vielmehr darin, eine Strategie zu entwickeln, welche die Governance-Strukturen und -Praktiken für einen verantwortungsbewussten Einsatz von KI festlegt«, kommentiert Sanjiv Gossain von Cognizant. »Unternehmen müssen mehr Aufmerksamkeit auf die nicht-technischen Aspekte von KI-Implementierungen richten, von denen viele kritischer und komplexer sind als diejenigen, die mit der Entwicklung und dem Betrieb der Technologie selbst zusammenhängen. KI Technologien können helfen Geschäftsziele zu erreichen, aber womöglich auch Kunden irritieren, Mitarbeiter entfremden, F&E- und Bereitstellungskosten in die Höhe treiben sowie die Markenreputation untergraben«.

Die Studie enthält drei Hauptempfehlungen, wie Unternehmen aktiv werden und die erheblichen wirtschaftlichen Vorteile von KI realisieren können:

  • KI-Strategien ausformulieren. KI-Strategien sollten messbare Geschäftschancen in den Mittelpunkt stellen, wobei es nicht nur um Kostenreduzierung und höhere Umsätze gehen sollte, sondern auch um verbesserten Kundenservice, Zugang zu neuen Geschäftsfeldern und verbesserte Mitarbeitererlebnisse. Besonders wichtig ist, dass die Strategien auf einer Sichtweise der KI aufbauen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, damit Maschinen erfolgreich mit und für Menschen arbeiten können.
  • Entwicklung von Governance-Strukturen. Unternehmen müssen proaktiv sicherstellen, dass Entscheidungen im Hinblick auf die KI transparent getroffen werden, dass Fehler vermieden werden und sich in den Datenmengen keine Voreingenommenheit einschleicht, die das Vertrauen unterminiert. Sie müssen andererseits auch die Personalisierungsmöglichkeiten der KI nutzen, damit diese maßgeschneiderte, relevante und kontextbezogene Unterstützung bei ihrer Interaktion mit Menschen bieten kann.
  • Verantwortungsbewusste KI-Anwendungen schaffen und pflegen. Wegen der potenziellen Allgegenwart und Macht der KI muss bei allem, was Unternehmen mit der Technologie anstellen, ethischen Bedenken Rechnung getragen werden. Das bedeutet, dass KI-Systeme nach ethischen Gesichtspunkten aufgebaut und überwacht werden müssen, um sicherzustellen, dass sie auch im Zeitverlauf ethisch einwandfrei funktionieren, auch wenn die KI-Anwendungen autonom lernen und sich weiterentwickeln. Unternehmen müssen ihre ethischen Bemühungen im Vorfeld verstärken, um erfolgreich zu bleiben: Denn KI wird immer mehr Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen.

    

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