Führungskräfte haben mehr Stress, jedoch auch mehr Ressourcen

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Weibliche Führungskraft

Im Vergleich zu ihren Mitarbeitenden sehen sich Führungskräfte einer höheren Arbeitsintensität ausgesetzt. Dabei steigen die Anforderungen mit der Anzahl ihrer direkten Mitarbeiter. Zugleich stehen Vorgesetzten mehr Ressourcen, beispielsweise erweiterte Handlungsspielräume, zur Verfügung. Dennoch können sich die hohen Anforderungen negativ auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt das neue Faktenblatt »Arbeitsbedingungen und Gesundheit von Führungskräften« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Es beruht auf einer Auswertung von Daten der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018.

Führungskräfte haben eine Schlüsselrolle nicht nur für die Arbeitsbedingungen, sondern auch für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. So steigt die Wahrscheinlichkeit gesundheitsförderlicher Führung, wenn Führungskräfte selbst eine günstige Arbeits- und Gesundheitssituation haben. Bei der Auswertung wurden Arbeitsbedingungen, Ressourcen und gesundheitliche Beschwerden von Beschäftigten mit und ohne Führungsverantwortung verglichen. Die Daten stammen aus der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 von rund 13.000 abhängig Beschäftigten in Vollzeit.

Führungskräfte sind mit höheren Arbeitsanforderungen hinsichtlich der Arbeitsintensität konfrontiert als Beschäftigte ohne Personalverantwortung. So geben Führungskräfte häufiger an, beispielsweise schnell handeln, unter Termindruck oder an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeiten zu müssen. Zugleich berichten sie öfter über häufige Störungen und Unterbrechungen. Die Anforderungen steigen mit der Anzahl der Mitarbeiter, der sogenannten Führungsspanne.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei den arbeitsbedingten Ressourcen ab. Führungskräfte haben einen höheren Einfluss auf ihre Arbeitsgestaltung, beispielsweise auf Planung, Arbeitsmenge oder Pausen. Auch hier steigt der Handlungsspielraum mit der Führungsspanne. Hingegen gibt es nur wenige Unterschiede bei der sozialen Unterstützung durch Kollegen oder direkte Vorgesetzte zwischen Führungskräften und Beschäftigten ohne Führungsverantwortung.

Der hohe Handlungsspielraum kann jedoch nicht die Belastungen durch hohe Arbeitsanforderungen kompensieren. So berichten 71 Prozent der Führungskräfte, die häufig an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeiten, von drei oder mehr psychosomatischen Beschwerden, wie Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit oder Schlafstörungen. Drei oder mehr psychosomatische Beschwerden gibt auch etwa die Hälfte der Führungskräfte an, die beispielsweise häufig schnell arbeiten müssen, häufig Termin- und Leistungsdruck haben oder oft gestört und unterbrochen werden. Führungskräfte, die manchmal, selten oder nie solchen Anforderungen ausgesetzt sind, berichten über deutlicher weniger psychosomatische Störungen.

 

 

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