Digitalisierung = Spaß an Veränderung?
Vor allem in großen Unternehmen reagiert die Belegschaft positiv auf den digitalen Wandel
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Mitarbeiter müssen tagtäglich unzählige Informationen sichten, bewerten und adäquat bearbeiten.
Die meisten Aufgabenfelder und Projekte sind vielfältiger und anspruchsvoller geworden. Laut der Potenzialanalyse »Ease Unlimited« von Sopra Steria Consulting fühlen sich lediglich drei Prozent der Beschäftigten vom digitalen Wandel bedroht. 44 Prozent sehen Veränderungen im Arbeitsleben mit Zuversicht und Freude entgegen. Knapp zwei Drittel aller Unternehmen fördern die positive Grundstimmung durch gezielte Unterstützung der Beschäftigten bei der Einführung neuer Anwendungen und Systeme.
Technologiegetriebene Veränderungen in ihrem Arbeitsalltag werten 55 Prozent der Mitarbeiter in Großunternehmen mit einer Beschäftigtenzahl über 5.000 als eine positive persönliche Herausforderung. Bei Mittelständlern mit einer Belegschaft zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeitern sind es 36 Prozent und bei kleineren Unternehmen mit weniger als 1.000 Angestellten 39 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Potenzialanalyse »Ease Unlimited« von Sopra Steria Consulting. Der Studie zufolge hängt die Haltung gegenüber dem Wandel der Arbeitswelt aber nicht nur von der Unternehmensgröße ab, sondern auch vom jeweiligen Marktsegment. In der Finanzwirtschaft etwa ist der Spaß an Veränderungen mit 37 Prozent um 7 Prozentpunkte geringer ausgeprägt als im Branchendurchschnitt.
»Erfüllung empfinden Mitarbeiter im Berufsleben vor allem dann, wenn sie sich wirklich beteiligt fühlen und eigene Ideen unkompliziert einbringen können«, sagt Petra Bollmer von Sopra Steria Consulting. Und weiter: »Digitale Technologien wie Collaboration- und Social Business-Tools bieten für eine breite Mitarbeiterbeteiligung und die gemeinsame Entwicklung von Innovationen heute vielfältige Möglichkeiten. Allerdings kann die digitale Teilhabe nur unter der Voraussetzung gelingen, dass parallel zur technologischen Transformation auch die Unternehmenskultur reformiert wird«.
Ansätze dazu lässt die Potenzialanalyse in vielen Unternehmen erkennen. So halten 48 Prozent der befragten Firmen ihre Mitarbeiter dazu an, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Know-how-Transfer, zum Beispiel durch Mentorenprogramme, haben bereits 40 Prozent in Gang gesetzt. Bei 36 Prozent der Studienteilnehmer sind zudem spezielle Technologien wie Wiki- und Datenbankanwendungen im Einsatz, um Wissen und Fachinformationen an zentraler Stelle zu bündeln. Wie wichtig Technologiekompetenz ist, um den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern, hat die Mehrheit der Unternehmen inzwischen erkannt: 64 Prozent von ihnen unterstützen ihre Belegschaft gezielt bei der Einführung neuer Anwendungen und Systeme.
Hintergrund
Im September und Oktober 2015 ließ Sopra Steria Consulting insgesamt 220 Geschäftsführer, Vorstände sowie Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zum Thema Komplexität im Arbeitsleben befragen. An der Studie nahmen Vertreter aus unterschiedlichen Branchen teil – darunter Finanzdienstleister, Energieversorger, Automotive und sonstiges verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation und Medien sowie die Öffentliche Verwaltung. Die Erhebung fand in Form einer Online-Panel-Umfrage statt.
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