Bedeutung der Weiterbildung für Personalgewinnung und -bindung
Gliederung
Etwa jede*r zweite Mitarbeitende im Personalwesen kann nicht sicher sagen, ob ihr Arbeitgeber eine Weiterbildungsstrategie hat.
In der Online-Befragung wurden über 1.100 Berufstätige, darunter Geschäftsführende, leitende Angestellte sowie Angestellte ohne leitende Funktion aus allen Branchen, zu Themen rund um die berufliche Weiterentwicklung befragt.
Der Fokus der Studie lag auf der Frage, wie Unternehmen die Fachkräftegewinnung und -bindung durch ein ansprechendes Weiterbildungsangebot stärken können und welche Rolle eine deutlich kommunizierte Weiterbildungsstrategie in diesem Zusammenhang spielt.
Bedeutung von Coachings und Weiterbildungen
Eindrucksvoll ist, dass ungeachtet ihres Alters etwa 9 von 10 Berufstätige Weiterbildungen oder Coachings als wichtig erachten. Während 91 Prozent der 16-29-Jährigen angeben, dass die Kompetenzentwicklung wichtig bis äußerst wichtig ist, sind es in der Gruppe ab 60 Jahren immer noch 85 Prozent. Dieses Potenzial überträgt sich jedoch nicht vollständig auf die Sichtweisen zu Weiterbildungen in Unternehmen.
Weiterbildungsstrategien für die Hälfte der Befragten nicht erkennbar oder nicht vorhanden
Laut der Studie ist in vielen Unternehmen die Fachkräfteentwicklung noch nicht systematisch umgesetzt und strategisch verankert, was dringend nachgeholt werden muss. Während zwar 70 Prozent der Befragten das Weiterbildungs- und Coaching-Angebot ihres Arbeitgebers als gut oder sehr gut bewerten, sind die Hälfte (58 Prozent) der Beschäftigten nicht sicher, ob ihr Arbeitgeber eine Weiterbildungsstrategie hat.
"Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Weiterbildungen nicht nur als Vorteil betrachtet werden sollten, sondern für den Erfolg eines Unternehmens essenziell sind. In der heutigen Welt ist die Qualifikation der eigenen Belegschaft entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Innovation zu schaffen. Unternehmen, die dies erkennen, werden auch die besten Talente für sich gewinnen können", so Anja Olsok, Geschäftsführerin der Bitkom Akademie.
Gezielte Weiterbildungsmaßnahmen eröffnen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern und sich positiv im Wettbewerbsumfeld zu positionieren. Um diese Chancen zu nutzen, müssen Arbeitgeber ihre Personalentwicklungsmaßnahmen ernsthaft überdenken, bestehende Weiterbildungsangebote hinterfragen und diese in die neue Welt des digitalen Wandels übertragen.
Weitere Ergebnisse aus der Studie
- 84 Prozent legen Wert darauf, digitale Kompetenzen durch Weiterbildungen auszubauen.
- 49 Prozent beurteilen das Weiterbildungsangebot zu innovativen digitalen Technologien wie generativer KI als schlecht oder sehr schlecht.
- 8 von 10 Berufstätigen sehen eine Notwendigkeit, digitale Kompetenzen und Soft Skills auszubauen.
Fazit
Eine möglicherweise gute Gesamtbeurteilung eines Unternehmens allein reicht nicht aus, um die besten Talente anzuziehen und zu halten. Unternehmen müssen verstehen, was ihren Mitarbeitenden wichtig ist und welche Angebote fehlen, um im Wettbewerb herauszustechen und langfristig attraktiv zu sein.
Weiterbildungen bieten einen zentralen Hebel, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden. Digitale Kompetenzen und Soft Skills sowie der direkte Austausch in Präsenzformaten sind in attraktiven Weiterbildungsangeboten von entscheidender Bedeutung. Dabei sollte eine systematische Planung und Kommunikation, einschließlich einer Weiterbildungsstrategie, erfolgen, um das Potenzial der Fachkräfteentwicklung voll auszuschöpfen.