DIHK-Ausbildungsumfrage 2024: Viele unbesetzte Stellen richten den Fokus auf internationalen Nachwuchs
Rekordnachfrage nach Auszubildenden aus Drittstaaten in Deutschland
Der deutsche Ausbildungsmarkt verzeichnet derzeit eine historisch hohe Nachfrage nach Auszubildenden aus Drittstaaten. Die Betriebe in Deutschland reagieren damit auf den zunehmenden Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel und eine rückläufige Zahl an Bewerber*innen weiter verschärft wird.
Nach aktuellen Umfragen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ist die Bereitschaft der Betriebe, verstärkt Auszubildende aus Drittstaaten einzustellen, so hoch wie nie zuvor.
Ausbildungsumfrage 2024: Fachkräftemangel und sinkende Bewerberzahlen
Die im August veröffentlichte DIHK-Ausbildungsumfrage 2024 verdeutlicht, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen Schwierigkeiten hat, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. Der Fachkräftemangel ist mittlerweile in fast allen Branchen spürbar und viele Unternehmen befürchten langfristige Folgen für ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Besonders betroffen sind Handwerksbetriebe sowie Unternehmen in technischen und sozialen Berufen. Vor diesem Hintergrund richtet sich der Blick der Unternehmen zunehmend auf Drittstaaten, die als potenzieller Pool für zukünftige Fachkräfte angesehen werden.
Integration und betriebliche Herausforderungen
Die Integration von Auszubildenden aus Drittstaaten stellt die Betriebe jedoch vor spezifische Herausforderungen. Zu den häufigsten Hürden zählen die bürokratischen Anforderungen bei der Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse sowie die oft langwierigen Visaverfahren.
Auch Sprachbarrieren spielen eine Rolle. Dennoch sind viele Betriebe bereit, in Sprachkurse und integrationsfördernde Maßnahmen zu investieren, um internationale Auszubildende langfristig in die Belegschaft zu integrieren.
Unterstützung durch Politik und Verbände
Um die Unternehmen in diesem Prozess zu unterstützen, fordern der DIHK und andere Wirtschaftsorganisationen eine Vereinfachung der Anerkennungsverfahren und eine Beschleunigung der Visaverfahren. Darüber hinaus hat die Bundesregierung bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Ausbildung von Fachkräften aus Drittstaaten attraktiver zu machen.
Auch die BIBB-Initiative iMOVE unterstützt die Unternehmen mit Informationen zur Ausbildung in Deutschland und der Vermittlung von Kooperationspartnern im Ausland.
Perspektiven und Handlungsbedarf
Der DIHK betont, dass es entscheidend ist, jungen Menschen aus Drittstaaten attraktive Perspektiven in Deutschland zu bieten, damit sie ihre Ausbildung und ihren späteren Berufsweg hier erfolgreich gestalten können.
Eine Kombination aus gezielter politischer Unterstützung, verbesserten rechtlichen Rahmenbedingungen und gezielter Integrationsförderung könne dazu beitragen, den Fachkräftemangel langfristig zu lindern und den Unternehmen die benötigten Fachkräfte zu sichern.
VERWEISE
- DIHK-Ausbildungsumfrage 2024 ...
- siehe auch iMOVE: »Auszubildende aus Drittstaaten gefragt wie nie« ...
- vgl. IW Köln: »Handwerk: Jede zweite Stelle bleibt unbesetzt« ...