Deutschland ist begehrtestes Land für ausländische Studierende
Deutschland auf Platz 1 für ausländische Studierende im Ranking von 30 europäischen Ländern • Großbritannien auf Rang 2; teuerstes Land, aber bestes für Leben & Karriere • Niederlande, Frankreich und Schweden folgen in den Top 5
Im neuen Study.EU Länder-Ranking erreicht Deutschland den ersten Platz als attraktivstes Zielland für ausländische Studenten, gefolgt von Großbritannien und den Niederlanden. Das Ranking bewertet 30 europäische Länder mit Punkten in drei Bereichen: Bildung, Kosten sowie Leben & Karriere.
Deutschland erreicht in allen Kategorien hohe Werte; zahlreiche renommierte Hochschulen bieten gute Lehre abseits von Studiengebühren. Während Großbritannien für akademische Reputation und die Anzahl verfügbarer Studiengänge punktete, war es das teuerste Land in der Auswahl. Die Niederlande, Frankreich und Schweden folgen auf den weiteren Rängen.
Qualität & Verfügbarkeit von Bildung sind relevanteste Faktoren
Das Ranking adressiert die Bedürfnisse von Studenten, die nach erstklassigen, zugänglichen und bezahlbaren Studienmöglichkeiten im Ausland suchen. Auf Basis sorgfältig ausgewählter Inputfaktoren erhielten die Länder bis zu 100 Punkte, verteilt auf drei Bereiche:
- Bildung (bis zu 50 Punkte) – bewertet die Präsenz eines Landes in Hochschulrankings (THE, QS, ARWU, US News), Lehrqualität sowie die Verfügbarkeit englischsprachiger Studiengänge;
- Kosten (bis zu 30 Punkte) – bewertet die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten und Studiengebühren; niedrigere Kosten führen zu einem höheren Punktwert;
- Leben & Karriere (bis zu 20 Punkte) – berücksichtigt das Abschneiden eines Landes im World Happiness Report der Vereinten Nationen, die Arbeitslosigkeit unter Akademikern sowie die Englischkenntnisse der Bevölkerung, als Indikatoren für die Chancen von internationalen Studenten, nach dem Abschluss im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Kontinental-Europa wird attraktiver für ausländische Studenten
Das Ranking erscheint in einer Phase großer politischer Unsicherheit in Europa und weltweit. »Zwei signifikante Entwicklungen werden die Hochschullehre in den nächsten Jahren prägen. Zunächst sorgt die Regierung Trump dafür, dass internationale Studierende sich anstelle der USA in Richtung anderer Länder orientieren – primär in Europa«, sagt Gerrit Bruno Blöss von Study.EU. »Und dann erwartet uns der Brexit, dessen Zeitplan und Folgen noch immer unklar sind. Viele Studieninteressierte rechnen mit schlechteren Bedingungen in Großbritannien und erwägen daher für ihr Auslandsstudium Länder im restlichen Europa«.
Bis 2021 studieren doppelt so viele Studenten auf Englisch
In den letzten Jahren wuchs in Kontinentaleuropa die Zahl der in englischsprachigen Studiengängen eingeschriebenen Studenten um 13% pro Jahr. Mit sinkender Beliebtheit der USA und Großbritanniens – der zwei populärsten Destinationen weltweit – erwartet Blöss beschleunigtes Wachstum auf dem Kontinent: »Wir haben im letzten Jahrzehnt starkes Wachstum erlebt, und doch studieren bisher nur 2% aller Studenten in Kontinentaleuropa auf Englisch. Wir erwarten, dass sich dieser Anteil dank steigender Nachfrage in den nächsten drei bis vier Jahren verdoppelt. Das bietet kleinen, weniger beachteten Ländern die Chance, sich als alternative Studiendestinationen zu präsentieren. Gleichzeitig wird ein durch den Brexit geschwächtes Pfund die Attraktivität Großbritanniens für nicht-europäische Studenten steigern. Es warten spannende Jahre auf uns«.