Studienangebot nimmt weiter zu
Wirtschaftswissenschaften am stärksten vertreten
Die Anzahl der in Deutschland Studierenden nimmt stetig zu und mit ihr steigt auch das Studienangebot. Über 2,8 Millionen Hochschüler verteilen sich auf über 8.200 Bachelor- und rund 8.000 Master-Studiengänge. Die Wirtschaftswissenschaften erfreuen sich bei den Studenten ganz besonderer Beliebtheit.
Die Studienanfängerquote erreichte im Jahr 2013 ihren bisherigen Höchstwert von 58,5 Prozent. Bis zum Jahr 2015 blieb die Quote auf diesem hohen Niveau stabil, erst in 2016 kam es erstmals wieder zu einem Rückgang – auf nunmehr 55,5 Prozent. Die absolute Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger jedoch blieb mit 505.910 in etwa auf Vorjahresniveau. Dennoch steigt die Zahl der Hochschülerinnen und Hochschüler an deutschen Hochschulen insgesamt weiter an und lag 2016 auf einem erneuten Rekordniveau von 2.806.063.
Laut Angaben der Hochschulkonferenz konnten Studenten in Deutschland zwischen 8.298 Bachelor- und 8.099 Master-Studiengänge zum Wintersemester 2015/16 wählen. Hinsichtlich der Anteile von 14 übergeordneten Fachbereichen lassen sich im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen im Wintersemester 2014/2015 auf den ersten Blick nur geringfügige Veränderungen erkennen. Die Wirtschaftswissenschaften führen die Tabelle mit einer Belegung durch 20,9 Prozent der Studierenden in Deutschland weiterhin an. Allerdings liegen sie aktuell um 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 21,4 Prozent, womit der in den letzten Jahren beobachtete Trend eines stetigen Zuwachses dieses Fachbereiches zumindest vorübergehend als gestoppt zu sein scheint.
Auch die Analyse auf Länderebene verdeutlicht, dass wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge mehrheitlich die Spitzenpositionen belegen, faktisch exakt in acht Bundesländern. Dicht dahinter folgen die Ingenieurwissenschaften, die in mittlerweile sieben Fällen das meistgewählte Fach bilden. Mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern belegen beide Fächer in allen Bundesländern die ersten beiden Plätze.
Studitemps-Fazit: Die Anzahl der in Deutschland Studierenden wächst stetig und mit ihr steigt auch die Breite deutscher Studienangebote. Durch die zunehmende Spezialisierung und Vereinzelung von Studienfächern kann kritisch betrachtet die deutsche Bildungslandschaft Gefahr laufen, die Vermittlung eines breiten Wissensspektrums und somit der universitären Aufgabe einer umfassenden wissenschaftlichen Qualifikation nicht mehr ausreichend gerecht zu werden. Durch Studentenjobs, Praktika oder Abschlussarbeiten in Unternehmen gibt es allerdings Möglichkeiten, den Fachkräften von morgen schon früh den Weg in die Konzerne der Branche zu ebnen. In Zeiten des Fachkräftemangels sollte diese Entwicklung also eher positiv bewertet werden.
Hintergrund
Die hier aufgeführten Zahlen beruhen auf der Befragung von rund 41.000 Studierenden, die an der 7. und 8. bundesweiten Erhebung zur Studienreihe »Fachkraft 2020« teilgenommen haben. Die Befragungen werden seit 2012 zweimal pro Jahr in wissenschaftlicher Kooperation zwischen Studitemps, Constata und dem Department of Labour Economics der Maastricht University durchgeführt.
»Fachkraft 2020« ist eine Studienreihe zur wirtschaftlichen und allgemeinen Lebenssituation der Studierenden in Deutschland. Themen für die von der Studitemps GmbH in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University durchgeführte Erhebung sind unter anderem studentische Arbeit, studentische Mobilität, Zeitmanagement und Workload, finanzielle Ausstattung und berufliche Perspektiven.
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