Frühstudium für leistungsstarke Schüler: MINT-Fächer besonders beliebt
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Schüler*innen, die besonders begabt bzw. leistungsbereit sind und deshalb schon während der Schulzeit ein Frühstudium an einer Universität aufnehmen, entscheiden sich dabei besonders häufig für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).
Das geht aus einer nicht repräsentativen Befragung hervor, die die Deutsche Telekom Stiftung im Sommersemester 2018 an den Universitäten in Deutschland durchgeführt hat. Im Frühstudium besuchen die Jugendlichen parallel zur Sekundarstufe II Lehrveranstaltungen an Universitäten und nehmen an Prüfungen teil. Erworbene Leistungsnachweise können später auf ein reguläres Studium angerechnet werden.
Insgesamt 64 Universitäten boten im vergangenen Sommersemester ein Frühstudium an – ein Plus von mehr als 20 Prozent gegenüber der letzten Befragung vor fünf Jahren. Fast 1.400 Frühstudierende – knapp die Hälfte von ihnen weiblich – machten von dem Angebot Gebrauch. Dabei war beinahe jeder zweite Frühstudierende in einem MINT-Fach eingeschrieben, die meisten in Mathematik, gefolgt von Informatik, Chemie und Physik.
Trotz der Zunahme der Universitätsstandorte, die ein Frühstudium anbieten, ist die Zahl der Frühstudierenden insgesamt gegenüber der Befragung 2012/2013 gesunken. Nahmen damals durchschnittlich 43 Jugendliche pro Universität an dem Programm teil, so waren es im vergangenen Sommersemester 35,5. Der wahrscheinlichste Grund für den Rückgang ist die höhere Arbeitsbelastung der Schüler infolge der Schulzeitverkürzung auf das achtjährige Gymnasium (G8). Diese wird von den befragten Frühstudiums-Koordinatoren der Universitäten neben weiten Anfahrtswegen und hohen Anfahrtskosten als größtes Hemmnis für das Frühstudium betrachtet.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Befragungsergebnisse und der ausführliche Datenreport finden sich unter dem Link unten.
Hintergrund
Die Telekom-Stiftung engagiert sich seit ihrer Gründung vor 15 Jahren für das Frühstudium und hat in der Vergangenheit zahlreiche Universitäten bei der Einführung des Modells unterstützt.
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