Zahl der BaFöG-Bezieher rückläufig: Kommt jetzt die Trendwende?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhielten im Jahr 2018 in Deutschland nur noch 727.000 Personen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Das waren 55.000 Personen weniger als im Vorjahr (-7,1 %). Deutsches Studentenwerk (DSW): Weiterer Beleg dafür, wie dringend die aktuelle BAföG-Erhöhung ist. Bedarfssätze und Elternfreibeträge steigen zum Wintersemester 2019/2020. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: »Es lohnt sich, einen BAföG-Antrag zu stellen«
Im sechsten Jahr in Folge seit 2012 meldet das Statistische Bundesamt nun auch für das Jahr 2018 einen neuerlichen Rückgang der Zahl der BAföG-geförderten Studierenden. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) sieht darin einen weiteren Beleg dafür, wie dringend die zum Wintersemester 2019/2020 greifende BAföG-Erhöhung ist. Gemäß den veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben im Jahr 2018 rund 518.000 Studierende BAföG erhalten; das sind 39.000 weniger als im Jahr 2017 zuvor. Im monatlichen Durchschnitt sank die Zahl der geförderten Studierenden von 364.000 im Jahr 2017 auf 339.000 im Jahr 2018.
Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), kommentiert:
»Hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft, wie dringend eine BAföG-Erhöhung ist, dann läge er jetzt vor. Seit 2012 haben immer weniger Studierende BAföG erhalten; das ist eine Talfahrt sondergleichen. Zum Glück greift ab dem kommenden Wintersemester 2019/2020 die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte BAföG-Erhöhung. Sie ist absolut überfällig.
Damit die Erwartungen der Bundesregierung hinsichtlich der Trendwende beim BAföG erfüllt und mit der schrittweisen Erhöhung der BAföG-Elternfreibeträge bis zum Herbst 2021 rund 100.000 Personen zuästzlich gefördert werden, appellieren wir an Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, ihren eventuellen BAföG-Anspruch einzufordern und nun erst recht einen BAföG-Antrag zu stellen.
Denn ein BAföG-Antrag lohnt sich – dies gilt nun gerade auch für jene Studierenden, die bisher zweifelten, in den Genuss der Förderung kommen zu können. Zum Wintersemester 2019/2020 gibt es mehr Geld für mehr Studierende, das BAföG wird noch familienfreundlicher, die Rückzahlung noch sozialer«.
Ziel müsse es sein, so Meyer auf der Heyde weiter, das BAföG wieder für Studierende aus mittleren Einkommensschichten zu öffnen. Auch sei eine BAföG-Strukturreform dahingehend notwendig, die Förderung für mindestens ein Semester über die Regelstudienzeit hinaus zu verlängern, da weniger als 40% der Studierenden ihr Studium überhaupt in der Regelstudienzeit schafften. Die Altersgrenzen beim BAföG müssten abgeschafft und auch ein Teilzeitstudium förderfähig werden, fordert Meyer auf der Heyde.
Und er sagt: »Das BAföG soll im Rahmen des Online-Zugangsgesetzes bis zum Jahr 2022 digitalisiert werden; bis dahin brauchen wir rechtzeitig eine weitere Novelle, die das BAföG vereinfacht und die Komplexität zum Wohle der Studierenden und Eltern mindert«.
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