Trendstudie Fernstudium: So wollen Fernstudierende lernen

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten)
IUBHTrendstudie Fernstudium 2014: Hohe Erwartungen an Service und Digitalisierung

Fernstudierende absolvieren ein enormes Lernpensum – oftmals neben dem Beruf. Sie fordern von ihrer Hochschule, dass diese ebenso großen Einsatz zeigt und die bestmöglichen Rahmenbedingungen für das Studium schafft.
 
Dies ist ein Ergebnis der Trendstudie Fernstudium 2014 der Internationalen Hochschule Bad Honnef • Bonn (IUBH), einer der größten aktuellen Befragungen von Fernstudierenden und Fernstudieninteressierten. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer können mindestens zehn Stunden pro Woche in ein Fernstudium investieren (55 Prozent), zwölf Prozent sogar 20 Stunden oder mehr. Damit verbringen Fernstudierende einen großen Teil ihrer Freizeit mit Lernen und möchten darüber hinaus möglichst wenig Zeit in die Organisation des Studiums investieren. Sie erwarten, dass die Hochschule ihnen den Studienalltag durch einen guten Service und eine intensive Betreuung erleichtert. Mit der Trendstudie Fernstudium 2014 untersucht die IUBH die aktuellen Bedürfnisse von Fernstudierenden und Fernstudieninteressierten. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie Fernhochschulen ihr Angebot gestalten sollten, um den Anforderungen insbesondere von berufstätigen Studierenden gerecht zu werden.
 
Fernstudierende fordern schnelle Antworten
 
Fernstudierende setzen voraus, dass ihre Hochschule administrative und fachliche Fragen schnell und kompetent beantwortet. Fast ein Viertel der Umfrageteilnehmer, die Erfahrung mit einem Fernstudium haben oder eines planen, erwartet innerhalb von 24 Stunden eine Reaktion ihres Ansprechpartners (22 Prozent). 58 Prozent nehmen bis zu zwei Tage Wartezeit in Kauf. Nur jeder Fünfte toleriert längere Reaktionszeiten (19 Prozent). »Fernstudierende müssen ein großes Lernpensum bewältigen«, so Höllermann, Projektleiter für Unternehmensprogramme an der IUBH und Leiter der Studie. »Wenn sich zum Beispiel bei der Klausurvorbereitung eine Frage ergibt und sie tagelang auf die Antwort ihres Dozenten warten, wirft sie das in ihrem Zeitplan zurück«. Viele Fernstudierende sind Experten in Sachen Effizienz. Halten die Hochschulen nicht mit, gefährden sie die Ziele ihrer Studierenden.
 
Digitale Lernmedien erleichtern den Studienalltag Fernstudierende erwarten, dass ihre Hochschule ihnen digitale Lernmedien zur Verfügung stellt: Fast alle Befragten, die Erfahrung mit einem Fernstudium haben oder eines planen, geben an, dass ihnen ein leistungsfähiger Online-Campus sehr wichtig oder eher wichtig sei (99 Prozent). Auf eine Online-Bibliothek legen neun von zehn Befragten Wert (90 Prozent). Fast ebenso viele möchten sich Videovorlesungen ansehen und digitale Versionen der Studienbriefe lesen (jeweils 87 Prozent). 71 Prozent erachten Social-Learning-Anwendungen wie virtuelle Lerngruppen oder Foren als sehr wichtig oder eher wichtig. »Der Grad an Digitalisierung, den Studierende erwarten, hat sich in den letzten Jahren ständig er höht. Noch vor wenigen Jahren waren überwiegend Studienbriefe aus Papier verbreitet«, erklärt Höllermann. »Berufstätigen Studierenden macht die Digitalisierung das Leben leichter, da sie ihnen von überall und jederzeit Zugriff auf ihr Lernmaterial ermöglicht«.
 
Inhaltliche Ausrichtung am wichtigsten
 
Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Studienprogramms stellen die inhaltliche Ausrichtung (98 Prozent) und die Studienschwerpunkte (93 Prozent) dar. Darauf folgen E-Learning-Angebote und digitale Medien (92 Prozent). 91 Prozent der Befragten beziehen in ihre Entscheidung mit ein, wie flexibel das Studienmodell ist, und 84 Prozent legen Wert auf eine große Praxisnähe. »Die Kosten rangieren nur an sechster Stelle«, so Höllermann. »Das zeigt, dass Fernstudieninteressierte sehr genau abwägen, welche Rahmenbedingungen sie für ein erfolgreiches Studium benötigen. Erfüllt ein Studienangebot diese Voraussetzungen, sind sie bereit, dafür einen angemessenen Preis zu zahlen«.

Viele Fernstudierende wollen sich im Unternehmen weiterentwickeln

Wichtigster Grund für ein Fernstudium ist für 68 Prozent der Umfrageteilnehmer die berufliche Weiterentwicklung. 40 Prozent erhoffen sich nach dem Studienabschluss Entwicklungsperspektiven bei ihrem Arbeitgeber. »Viele Fernstudierende möchten innerhalb ihres Unternehmens aufsteigen und ihr Wissen langfristig bei ihrem Arbeitgeber einbringen«, so Höllermann. Der Arbeitgeber profitiert oftmals schon während der Weiterbildung vom neuen Fachwissen seines Mitarbeiters. Lediglich 19 Prozent der Umfrageteilnehmer, die derzeit in ein Fernstudium eingeschrieben sind, konnten die im Studium erworbenen Kenntnisse noch nicht produktiv in ihrem Beruf anwenden.

 

 

  LINKS  

 

Studienpreis 2024: Bundesverband prämiert beeindruckende Weiterbildungsgeschichten
Seit über 35 Jahren verleiht der Bundesverband der Fernstudienanbieter den renommierten Studienpreis an herausragende Absolvent*innen von Fernstudiengängen. Auch in diesem Jahr werden in fünf Kategorien beeindruckende Weiterbildungsgeschichten...
Gesucht: Das Studienangebot und die Fernstudienprojekte des Jahres
Bundesverband der Fernstudienanbieter vergibt Studienpreise 2024 Der Bundesverband der Fernstudienanbieter ist wieder auf der Suche nach zukunftsweisenden und innovativen Projekten und Angeboten der digitalen Weiterbildung, um diese mit dem...
Verband ermittelte neue Fakten und Trends des Fernstudienmarktes
Digitale Lerninhalte auf dem Vormarsch: Branchencheck DistancE-Learning gibt Einblicke Wo stehen wir? Was verändert sich? Und wo geht die Reise hin? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Mitgliederbefragung des Bundesverbandes der...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.