Zahl der Studierenden erreicht Rekordhoch und die Digitalisierung der Hochschulen nimmt zu

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Artikel-Bild

Mit 2,9 Millionen hat die Zahl der Studierenden in Deutschland jüngst einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb nur eines Jahrzehnts ist sie rasant gestiegen. Auch im Hochschul- und Studienangebot zeigt sich ein anhaltendes Wachstum. Aktuell gibt es über 420 Hochschulen und mehr als 20.000 Studiengänge in Deutschland. Die Chancen auf ein Studium sind jedoch nach wie vor sehr ungleich verteilt. Personen aus Nicht-Akademikerfamilien und Personen mit Migrationshintergrund sind an Hochschulen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.

Diese und andere Entwicklungen stellen Hochschulpolitik und Hochschulen vor große Herausforderungen. Dabei können – gerade in Zeiten von Corona – digitale Medien helfen. Dies sind einige der zentralen Ergebnisse des nun veröffentlichten Bildungsberichts »Bildung in Deutschland 2020«.

»Die massive Erhöhung der Studierendenzahl wird zu wenig diskutiert, insbesondere mit Blick auf die Frage, wie Hochschulen diese bewältigen können und sollen«, kommentiert Prof. Dr. Sandra Buchholz vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) die aktuellen Entwicklungen im Hochschulbereich. Dabei verteilen sich die vielen Studierenden auf immer mehr Hochschulen und Studiengänge. Das stetig wachsende Hochschul- und Studienangebot eröffnet Studieninteressierten viele neue Möglichkeiten, kann aber auch überfordern. 40 Prozent der Studienberechtigten geben an, dass die Vielfalt des Angebots sie vor Probleme stellt. Auch ist die Teilhabe an hochschulischer Bildung in Deutschland weiterhin sehr ungleich verteilt, insbesondere mit Blick auf die soziale Herkunft und den Migrationshintergrund von Menschen. Dabei wächst gleichzeitig die Diversität an den Hochschulen. »Um dieser wachsenden Vielfalt gerecht zu werden, können digitale Medien helfen«, so Buchholz weiter.

Digitalisierung gehört an Hochschulen zum Alltag – mit der Corona-Pandemie gab es einen Digitalisierungsschub in der Hochschullehre

Fast alle Hochschulen bieten heute digitale Lernmanagementsysteme an. Bis vor kurzem wurden diese vor allem dazu genutzt, Informationen bereitzustellen und Lehrveranstaltungen organisatorisch zu begleiten. Vermehrt kommen aber auch digitale Präsentationstools zum Einsatz. Viele Hochschulen testen daneben Möglichkeiten elektronischer Prüfungsformate, um den Lernprozess von Studierenden durch gezielte Rückmeldungen zu begleiten. Bei den Studierenden stoßen solche digitalen Angebote auf eine hohe Akzeptanz. Hochschullehrende waren dagegen lange eher zögerlich in der Nutzung digitaler Medien. Das System der »Präsenzlehre« dominierte klar. Mit der Corona-Pandemie hat sich dies schlagartig verändert. Sie hat einen Digitalisierungsschub in der Hochschullehre ausgelöst. »Welche Wirkungen und Konsequenzen dies mittel- und längerfristig auf die Hochschullehre haben wird, bleibt zu beobachten«, resümiert Buchholz.

 

 

ICILS 2023: Internationale Vergleichsstudie zu digitalen Kompetenzen von Schüler*innen
Digitale Kompetenzen sind für junge Menschen heute wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund zeigt die internationale Vergleichsstudie »International Computer and Information Literacy Study 2023« (ICILS 2023), wie es um die Kompetenzen von...
Hängepartie um Digitalpakt 2.0
Bündnis aus Schülerschaft, Lehrkräften, Eltern, Schulträgern, Digitalwirtschaft und Zivilgesellschaft fordert Umsetzung noch vor Neuwahlen zu klären Digitalisierung der Schulen noch vor Neuwahlen klären Seit 2019 hat der Digitalpakt Schule mehr...
23.000 Studienangebote: Rekordwert trotz sinkender Studierendenzahlen
Wachstum des Studienangebots an deutschen Hochschulen: Zahl der Optionen auf Rekordhoch Die Zahl der Studienmöglichkeiten an deutschen Hochschulen hat in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Rund 23.000 verschiedene Studiengänge stehen...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.