Zahl der Hochschulabschlüsse fiel 2020 um 6 Prozent
Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Hochschulabsolvent*innen geführt: Im Prüfungsjahr 2020 (Wintersemester 2019/2020 und Sommersemester 2020) erwarben nur rund 477.000 Absolvent*innen einen Hochschulabschluss an den deutschen Hochschulen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren das 6 % weniger als im Vorjahr (508.000). Mit Ausnahme der Jahre 2018 und 2020 war die Zahl der Absolvent*innen seit 2001 kontinuierlich gestiegen.
»Im Rückgang der Absolventenzahlen im Prüfungsjahr 2020 zeigen sich die Folgen der Corona-Pandemie«, kommentiert Thomas Feuerstein aus dem Referat »Hochschulen« im Statistischen Bundesamt. »Pandemiebedingt wurden Prüfungen zum Teil in Folgesemester verschoben. Bibliotheken, Labore und Werkstätten waren zeitweise geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar. Das hat nicht nur die Durchführung von Prüfungen, sondern auch die Prüfungsvorbereitung für die Studierenden erschwert«, erläutert Feuerstein weiter.
Rückgänge in allen Bundesländern
Die Absolventenzahlen sanken in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Berlin mit -12 %, gefolgt von Brandenburg (-11 %), Bremen (-10 %) und Thüringen (-9 %). In den Bundesländern mit vergleichsweise hohen Absolventenzahlen betrug der Rückgang für Bayern 8 %, für Baden-Württemberg 7 % und für Hessen 6 %. In Nordrhein-Westfalen, an dessen Hochschulen 22,5 % aller Abschlüsse erworben wurden, machten 3 % weniger Studierende und Promovierende als im Vorjahr einen Abschluss.
Jeder zweite Abschluss ist ein Bachelorabschluss
Die Hälfte (50 %) aller Hochschulabschlüsse im Jahr 2020 waren Bachelorabschlüsse, gut ein Viertel (28 %) Masterabschlüsse. Die Zahl der Bachelorabschlüsse sank dabei um 6 % gegenüber dem Vorjahr, die Zahl der Masterabschlüsse um 7 %. Die Zahl der Abschlüsse in Lehramtsprüfungen (9 % aller Hochschulabschlüsse) ging gegenüber dem Vorjahr um 6 % zurück und die Zahl der Promotionen (5 % aller Abschlüsse) um 7 %.
Bei den Bachelorabschlüssen gab es den stärksten Rückgang in der Fächergruppe Geisteswissenschaften (-16 %), gefolgt von Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (-14 %) und Mathematik, Naturwissenschaften (-13 %). Bei den Masterabschlüssen war der Rückgang in den Fächergruppen Geisteswissenschaften und Kunst, Kunstwissenschaft (jeweils -14 %) am deutlichsten.
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