Studienjahr 2022: 10 Prozent mehr ausländische Studienanfänger*innen
Im Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/2023) haben sich 474.900 Studienanfänger*innen erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 2.500 beziehungsweise 0,5 % mehr als im Studienjahr 2021, aber rund 7 % weniger als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie (508.700). Der leichte Anstieg bei den Studienanfängerinnen und Studienanfänger wurde alleine von den ausländischen Erstimmatrikulierten getragen. Deren Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 10 % auf 128.500 und liegt damit noch über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (125.400).
Im Studienjahr 2020 hatten - vor allem bedingt durch pandemiebedingte Beschränkungen - nur 100.400 ausländische Studierende erstmals ein Studium in Deutschland aufgenommen.
Die Zahl der deutschen Studienanfängerinnen und -anfänger hingegen stieg von 383.300 im Studienjahr 2019 zunächst auf 389 900 im ersten Coronajahr 2020 an – zulasten der beruflichen Ausbildung. Seitdem geht die Zahl der deutschen Studienanfängerinnen und -anfänger aber zurück. Im Studienjahr 2022 lag sie mit 346.400 um 3 % unter dem Vorjahreswert (355.700) und um 11 % unter dem Wert aus 2020. Zu beachten ist, dass zwischen 2019 und 2022 auch die Altersgruppe der 17- bis 22-Jährigen, aus der derzeit rund drei Viertel der Studienanfängerinnen und -anfänger kommen, um 5 % geschrumpft ist.
Die demografische Entwicklung in Deutschland wirkt sich auch auf die Studierendenzahl insgesamt aus. Diese hat sich im Wintersemester 2022/2023 nach einem jahrelangen Anstieg erstmals wieder leicht rückläufig entwickelt und lag mit 2.924.200 um 0,7 % niedriger als ein Jahr zuvor (2.946.100).
Dabei verlief die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr in den einzelnen Hochschularten unterschiedlich. Während im Wintersemester 2022/2023 an Universitäten 1,4 % weniger Studierende eingeschrieben waren als ein Jahr zuvor, stieg die Zahl der Studierenden an Fachhochschulen im selben Zeitraum leicht um 0,3 % an.
Umkehrung der Vorjahrestrends bei einzelnen Fächergruppen
Die jüngsten Entwicklungen bei den Studienanfängerzahlen verliefen in den einzelnen Fächergruppen uneinheitlich. Während die Fächergruppen Geisteswissenschaften (+5 % auf 48.300), Mathematik, Naturwissenschaften (+3 % auf 50.700) und Ingenieurwissenschaften (+2,3 % auf 125.600) jeweils einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, gingen gleichzeitig die Studienanfängerzahlen in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (-5 % auf 27.500) zurück. Damit kehrte sich jeweils der Vorjahrestrend bei diesen Fächergruppen ins Gegenteil um.
Dagegen hat sich der Rückgang der Studienanfängerzahlen in der Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften weiter fortgesetzt. Dort hatten sich im Studienjahr 2022 mit 189.900 rund 2,1 % weniger Personen als im Studienjahr 2021 und 6 % weniger als im Studienjahr 2020 erstmalig eingeschrieben.