Stipendien für Geflüchtete

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DBU

DBU fördert Weiterqualifikation im Umweltschutz 

Erstmalig vergibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Stipendien an Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die nach Deutschland geflüchtet sind und zum Beispiel aus Syrien kommen. Das jetzt gestartete Bewerbungsverfahren erweitert das laufende Stipendienprogramm für Hochschulabsolventen aus den Staaten Mittel- und Osteuropas.

Überdurchschnittliche Diplom- oder Masterabschlüsse und gute Deutsch- oder Englischkenntnisse sind Voraussetzungen für die Vergabe. Den Stipendiaten wird ein sechs bis zwölf Monate dauernder Forschungs- und Weiterbildungsaufenthalt an deutschen Forschungseinrichtungen, Umwelt- und Naturschutzbehörden oder Unternehmen ermöglicht, um Erfahrungen auf den verschiedensten Gebieten des Umweltschutzes zu sammeln und letztlich in ihren Heimatländern umzusetzen. Die Stipendien beginnen im November mit einer vierwöchigen Einführungsphase in Osnabrück inklusive Deutschintensivkurs, Exkursions- und Kulturprogramm.

Mit dem neuen Stipendienprogramm ermöglicht die DBU einerseits hochqualifizierten Hochschulabsolventen eine berufliche Weiterbildung und die Integration in Deutschland. Andererseits werden sie Teil eines länderübergreifenden Expertennetzwerks, das für den Erfahrungsaustausch und zur Lösung von Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz aufgebaut wurde. »Wichtig ist uns darüber hinaus, dass die neuen Stipendiaten Erfahrungen, die sie zu innovativen Umweltschutztechnologien gemacht haben, in ihr Heimatland tragen und beim Wiederaufbau ihres Landes anwenden«, so Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender Generalsekretär und Abteilungsleiter für Umweltforschung und Naturschutz bei der DBU.

Wahlweise in deutscher oder englischer Sprache können sich Interessierte für eines der insgesamt zehn neuen Stipendien bis zum 20. Juli 2016 online bewerben. Die erforderlichen Sprachkenntnisse sind durch ein Sprachschulzertifikat beziehungsweise -zeugnis oder eine Beurteilung von einem Sprachlehrer nachzuweisen. Zudem muss ein Asylantrag in Deutschland gestellt worden sein. Bewerber aus sicheren Herkunftsländern können nicht berücksichtigt werden. Jede Bewerbung muss die ausführliche Beschreibung einer Projektidee zum Umwelt- oder Naturschutz enthalten. Die DBU begrüßt Bewerbungen von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Agrarwissenschaftlern, Ökonomen, Juristen, Pädagogen und anderen Fachdisziplinen, sofern sie sich vertieft mit einem Thema des Umwelt- oder Naturschutzes befassen möchten. Das Stipendium ist nicht für Personen bestimmt, die eine Doktorarbeit oder ein Studium an einer deutschen Hochschule durchführen möchten.

Nach einer Vorauswahl werden positiv eingeschätzte Bewerber zu einem Auswahlgespräch im September 2016 nach Osnabrück eingeladen, das wahlweise in deutscher oder englischer Sprache stattfindet. Über die Stipendienvergabe entscheidet eine Jury. Stipendiaten erhalten 1.060 Euro im Monat. Zusätzlich übernimmt die DBU die Kosten für eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung. Zunächst werden sechs Monate bewilligt. Die Verlängerung des Projektes für weitere sechs Monate ist grundsätzlich möglich.

Für das Umsetzen der Projektidee ist ein Praktikumsplatz in Deutschland erforderlich. Dieser wird in der Regel in Abstimmung mit den Stipendiaten durch die DBU in einer Forschungseinrichtung, einem Unternehmen oder einer Umweltbehörde organisiert. Eigeninitiative von Bewerbern, die ihren Praktikumsplatz selbst organisieren, wird ausdrücklich begrüßt. Das Stipendium beginnt mit einem etwa vierwöchigen Deutsch-Sprachkurs in Osnabrück. Enthalten ist ein mehrtägiges Einführungsseminar, auf dem wichtige organisatorische Details geklärt werden. Die DBU und die Fachbetreuer am Praktikumsort begleiten die Stipendiaten während der gesamten Stipendienzeit, auch um Integration und Sprachentwicklung zu fördern. Während des Stipendiums organisiert die DBU Seminare, auf denen die Stipendiaten ihre Forschungsthemen und erste Ergebnisse vorstellen können. Weitere Angebote sind die Sommerakademie in St. Marienthal/Ostritz und die Verleihung des Deutschen Umweltpreises.

Hintergrund
Bereits seit 1998 vergibt die DBU Stipendien an hoch qualifizierte Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen aus Mittel- und Osteuropa (MOE) mit dem Ziel der beruflichen Weiterqualifikation zur Lösung von Aufgaben im Umwelt- und Naturschutzbereich des Heimatlandes. Zurzeit sind folgende Länder einbezogen: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kroatien, Kosovo, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Oblast Kaliningrad, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Jährlich werden 60 Stipendiaten aus MOE-Ländern gefördert. Bisher wurden in diesem Programm bereits mehr als 875 Stipendiatinnen und Stipendiaten unterstützt.

Ansprechpartner:
- Christiane Grimm, Tel. 0541. 96 33- 351, c.grimm@dbu.de
- Dr. Nicole Freyer-Wille, Tel.0541. 96 33- 352, n.freyer@dbu.de

 

 

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