Weiter Wachstum bei internationalen Studierenden und Erstsemestern in Deutschland
Die Zahl der internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen ist im aktuellen Wintersemester erneut gestiegen.
Laut einer Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind derzeit zwischen 380.000 und 390.000 internationale Studierende eingeschrieben.
Deutschland behauptet damit seinen dritten Platz als eines der beliebtesten Studienländer weltweit, noch vor Australien. Auch die Zahl der Erstsemester ist laut einer Hochrechnung des DAAD gestiegen und liegt zwischen 85.000 und 92.000. An der Umfrage haben sich rund 170 Hochschulen aus ganz Deutschland beteiligt.
80 Prozent der Hochschulen melden stabile oder steigende Zahlen
Laut der Hochrechnung des DAAD auf Basis der Umfrage verzeichneten rund 80 Prozent der Hochschulen eine stabile oder steigende Zahl neu eingeschriebener internationaler Studierender. Etwa 50 Prozent der befragten Hochschulen gaben dabei ein Wachstum von fünf Prozent oder mehr an, ein Drittel vermeldete gleichbleibende Zahlen. Nur bei elf Prozent der Hochschulen kam es zu einem deutlichen Rückgang, bei weiteren zehn Prozent zu einem leichten Rückgang.
Auf Basis der Rückmeldungen prognostiziert der DAAD zwischen 380.000 und 390.000 internationale Studierende für das laufende Wintersemester; rund 370.000 waren im vorherigen Wintersemester eingeschrieben. Für das aktuelle Wintersemester bedeutet dies ein Wachstum von vier bis sechs Prozent, im Vorjahr lag es bei fünf Prozent.
Sprung bei den internationalen Erstsemestern
Besonders deutlich ist der Zuwachs bei den internationalen Studienanfängerinnen und -anfängern an deutschen Hochschulen: Laut der Prognose des DAAD sind zwischen 85.000 und 92.000 junge Menschen aus aller Welt erstmalig an deutschen Hochschulen eingeschrieben, im letzten Wintersemester waren es 80.000. Dies entspricht einem Anstieg von sechs bis 15 Prozent.
Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen neu eingeschriebenen internationalen Regelstudierenden im Bachelor- und Masterstudium. Die Erholung nach der Corona-Pandemie ist somit auch im Bachelorstudium angekommen. Hier war zuletzt eine deutlich geringere Dynamik zu verzeichnen als bei Masterstudierenden, da pandemiebedingte Reisebeschränkungen eine Lücke bei den Studienkollegs und anderen Einrichtungen zur Studienvorbereitung internationaler Studierender in Deutschland verursacht hatten. Diese Lücke scheint nun geschlossen zu sein.
Studiengebühren in Bayern
Der DAAD hat im Rahmen der Schnellabfrage mit Blick auf das neue bayerische Hochschulgesetz Hochschulen in Bayern zu ihren Plänen zur möglichen Einführung von Studiengebühren für internationale Studierende aus Nicht-EU-Ländern befragt. Von den 56 staatlich anerkannten Hochschulen in Bayern haben 20 an der Schnellabfrage teilgenommen.
Drei der Hochschulen gaben an, die Einführung von Studiengebühren für internationale Studierende bereits beschlossen zu haben. Sechs weitere Hochschulen haben noch keine Entscheidung getroffen. Elf Hochschulen haben sich gegen Studiengebühren entschieden.
Hintergrund
Der DAAD hat für die Schnellabfrage zum Wintersemester von Anfang bis Mitte Dezember rund 290 staatlich anerkannte deutsche Hochschulen befragt und 170 Rückmeldungen erhalten. An den Hochschulen mit Rückmeldung sind rund 67 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf Basis der Rückmeldungen hat der DAAD eine Hochrechnung für alle deutschen Hochschulen erstellt.
VERWEISE
- Auswertung DAAD-Schnellabfrage Wintersemester 2023/24 ...
- Daten und Fakten zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland und weltweit ...
- vgl.: »Neuer Rekord: Deutschland jetzt drittbeliebtestes Studienland weltweit« ...