Wie nutzen Studierende KI-Tools an ihren Hochschulen?

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 Arbeiten am Notebook mit KI Tools (Symbolbild)

Unterschiedliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz während des Studiums

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Studium variiert in Deutschland stark zwischen den verschiedenen Fächern.

Zwar werden KI-Tools wie ChatGPT zunehmend von Studierenden genutzt, die Nutzungshäufigkeit und die Anwendungsschwerpunkte unterscheiden sich jedoch je nach Fachrichtung stark.

Dies zeigt eine Befragung von mehr als 34.000 Studierenden im Rahmen des CHE Hochschulrankings im Wintersemester 2023/24.

Einsatz von KI-Werkzeugen in verschiedenen Studienfächern

Die schnelle Entwicklung von KI-Angeboten und deren Einsatzmöglichkeiten spiegelt sich auch im Studienalltag wider. Eine CHE-Studie zeigt, dass KI-Tools im Studium für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden.

Die Befragung von 34.147 Studierenden an deutschen und österreichischen Hochschulen in 15 verschiedenen Fächern zeigt deutliche Unterschiede in der Nutzungsintensität und den Anwendungsbereichen von KI.

Insbesondere Studierende der Informatik nutzen KI-Programme regelmäßig: 61 Prozent von ihnen gaben an, sie monatlich bis täglich für Programmieraufgaben zu verwenden.

In Fächern wie Sportwissenschaft, Soziologie oder Politikwissenschaft nutzen rund 25 Prozent der Studierenden regelmäßig KI-Werkzeuge für das Verfassen von Berichten, Seminar- oder Abschlussarbeiten. In medizinischen Fächern ist die Nutzungsintensität dagegen geringer.

Bedarf an KI-Kompetenzen an Hochschulen

Das Angebot der Hochschulen zur Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit KI weist noch deutliche Lücken auf.

Außerhalb der Informatik bewerten die Studierenden das Angebot ihrer Hochschulen im Durchschnitt nur mit 2,1 von 5 Sternen. Studierende der Informatik sind mit durchschnittlich 3,4 von 5 Sternen zufriedener, was darauf hindeutet, dass KI in der Informatik bereits eine etablierte Rolle spielt.

Obwohl KI-Werkzeuge von vielen Studierenden fächerübergreifend genutzt werden, fehlt es noch an umfassenden Möglichkeiten, den praktischen Umgang mit KI zu üben und deren Leistungsfähigkeit und Grenzen kritisch zu reflektieren.

Transfer von KI-Know-how notwendig

Studienleiter Marc Hüsch betonte, dass der Einsatz von KI-Werkzeugen nicht an Fachgrenzen halt machen dürfe. Es sei wichtig, dass Studierende aller Fachrichtungen entsprechende Kompetenzen im Umgang mit KI-Anwendungen erwerben könnten.

Informatik-Fachbereiche könnten hier eine unterstützende Rolle spielen und ihre Expertise in andere Fachbereiche transferieren. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen, dass der Einsatz von KI je nach Fachgebiet unterschiedliche Aspekte umfasse und daher fachspezifisch vermittelt werden müsse.

Bewusstsein für Verantwortung und Datenschutz bei KI

Die Studie zeigt auch, dass sich die Studierenden der Probleme und Schwächen von KI bewusst sind. Rund 40 Prozent der Befragten halten einen KI-Verhaltenskodex ihrer Hochschule für wichtig oder sehr wichtig.

Zudem wünscht sich etwa die Hälfte der Studierenden eine persönliche Einwilligung zur KI-gestützten Auswertung personenbezogener Daten durch die Hochschule.

Hintergrund
Grundlage der Auswertung ist eine Befragung im Rahmen des CHE Hochschulrankings 2024 im Wintersemester 2023/24. Befragt wurden 34.147 Studierende in grundständigen Studiengängen ab dem dritten Fachsemester an 165 Hochschulen und Berufsakademien in ganz Deutschland und in Österreich. Das Fächerspektrum richtet sich nach dem Turnus des CHE Hochschulrankings, bei dem ein Drittel aller Fächer jährlich aktualisiert bzw. Studierende befragt wurden. Die Befragung umfasste die 15 Fächer Biochemie, Biologie/ Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Medizin, Pflege, Pharmazie, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie, Sport/Sportwissenschaft und Zahnmedizin. Autor*innen des »CHECK – Künstliche Intelligenz in Studium und Lehre – Die Sicht der Studierenden im Wintersemester 2023/24« sind Marc Hüsch und Nina Horstmann vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung sowie Andreas Breiter von der Universität Bremen.


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