Internationale Studierende für Deutschlands Zukunft gewinnen
Empfehlungen des Arbeitskreises Hochschule/Wirtschaft von BDA, BDI und HRK
Internationale Studierende und Absolvent*innen: Ein Gewinn für Deutschland
Als Wissenschafts-, Innovations- und Wirtschaftsstandort ist Deutschland stark auf internationale Studierende und Absolvent*innen angewiesen. Der demografische Wandel und der wachsende Fachkräftebedarf, insbesondere in den MINT-Berufen, machen deutlich, wie entscheidend diese Zielgruppe für die Zukunftsfähigkeit des Landes ist.
Derzeit studieren rund 380.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen. Sie bringen nicht nur wertvolle Kompetenzen mit, sondern sind häufig auch hervorragend für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert. Dennoch bestehen Herausforderungen bei der Integration und beim Übergang in den Arbeitsmarkt.
HERAUSFORDERUNGEN UND HANDLUNGSFELDER
Bürokratische Hürden abbauen
Die Hürden für internationale Studierende beginnen oft schon vor ihrer Ankunft in Deutschland. Komplexe Visaverfahren und fehlende Mehrsprachigkeit von Formularen erschweren den Zugang. Eine konsequente Digitalisierung dieser Prozesse könnte die Situation deutlich verbessern.
Mehrsprachigkeit fördern
Deutschland steht im Wettbewerb mit englischsprachigen Ländern um internationale Talente. Der Ausbau englischsprachiger Studienangebote sollte daher vorangetrieben werden. Gleichzeitig bleiben Deutschkenntnisse für die berufliche und gesellschaftliche Integration unverzichtbar.
Wohnraum schaffen
Ein weiterer Engpass besteht im Bereich des studentischen Wohnraums. Es werden mehr Wohnheimplätze benötigt, die auch integrative Wohnkonzepte beinhalten. Diese könnten zur sozialen Integration unterschiedlicher Studierendengruppen beitragen.
Studienerfolg sichern
Zu viele ausländische Studierende verlassen Deutschland ohne Abschluss. Die Hochschulen müssen daher insbesondere in der Studieneingangsphase gezielte Programme zur sprachlichen, fachlichen und sozialen Unterstützung anbieten. Erfolgreiche Modelle könnten bundesweit adaptiert werden.
EINSTIEG IN DEN ARBEITSMARKT ERLEICHTERN
Kooperation von Hochschulen und Unternehmen
Eine enge Kooperation zwischen Hochschulen, Unternehmen und weiteren Akteuren ist essenziell, um internationalen Absolvent*innen den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Gezielte Karriereberatung, Praktika und Netzwerke können hier wertvolle Unterstützung leisten.
Start-up-Förderung und Weiterbildung
Neben traditionellen Karrierewegen sollten auch Gründungsinitiativen für internationale Absolvent*innen gefördert werden.
Weiterbildung ist dabei als zentraler Baustein hervorzuheben: Gezielte Programme zur beruflichen und akademischen Weiterqualifizierung erleichtern den Übergang in den Arbeitsmarkt und fördern die individuelle Karriereentwicklung. Eine bessere Verzahnung der Bildungsbereiche kann zudem den Zugang zu passgenauen Weiterbildungsangeboten nachhaltig verbessern.
Effiziente Behördenarbeit
Lange Bearbeitungszeiten bei den Ausländerbehörden stellen häufig ein Hindernis dar. Eine bessere Ausstattung der Behörden und eine stärkere Digitalisierung könnten diesen Prozess beschleunigen.
EMPFEHLUNGEN IM ÜBERBLICK
- Attraktivität steigern: Deutschland muss als Studien-, Lebens- und Arbeitsstandort wettbewerbsfähiger werden.
- Integration fördern: Ressourcen für Hochschulen und gezielte Förderprogramme bereitstellen.
- Arbeitsmarkteinstieg erleichtern: Durch Praktika, Berufsberatung und Modernisierung der Verwaltung.
Internationale Studierende und Absolvent*innen sind nicht nur eine Bereicherung, sondern ein unverzichtbarer Teil der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen können entscheidend dazu beitragen, dieses Potenzial besser zu nutzen.