Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland erstmals über 400.000

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
 International Studierende in einem Seminarraum (Symbolbild)

Deutlicher Zuwachs zum Wintersemester 2024/25

Die Zahl der internationalen Studierenden in Deutschland wird im Wintersemester 2024/25 mit über 400.000 einen neuen Höchststand erreichen.

Dies geht aus einer Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) hervor, an der sich mehr als 200 Hochschulen beteiligt haben. Auch die Zahl der internationalen Erstsemester stieg auf knapp 90.000, das sind rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Attraktivität deutscher Hochschulen steigt

Der Präsident des DAAD, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, betonte, dass die deutschen Hochschulen für internationale Studierende weiterhin sehr attraktiv seien. Er wies darauf hin, dass angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland mehr getan werden müsse, um diesen Studierenden auch nach dem Studium eine berufliche Perspektive zu bieten.

Im Rahmen der »Fachkräfte-Initiative« unterstützt der DAAD seit Anfang des Jahres 104 Hochschulen dabei, internationale Studierende während des gesamten Studienverlaufs und beim Übergang in den Arbeitsmarkt zu fördern.

Herausforderungen: Wohnen und Lebenshaltungskosten

Trotz der Erfolge benennt die Umfrage auch Herausforderungen: 83 Prozent der Hochschulen sehen Probleme bei der Einreise und der Visavergabe. Weitere Hürden sind der Mangel an bezahlbarem Wohnraum (75 Prozent) und die hohen Kosten für Studium und Lebensunterhalt (69 Prozent).

Mukherjee forderte daher dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation, um die Attraktivität des Studienstandorts Deutschland langfristig zu sichern.

Prognosen und Entwicklungen

Für das laufende Wintersemester rechnet der DAAD mit insgesamt 405.000 internationalen Studierenden - ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Über 50 Prozent der befragten Hochschulen berichten von einem deutlichen Anstieg der internationalen Studierenden.

Besonders stark ist der Zuwachs bei den Masterstudierenden, hier melden 56 Prozent der Hochschulen steigende Zahlen. Nur 16 Prozent verzeichneten einen Rückgang.

Steigende Erstsemesterzahlen

Die Zahl der internationalen Erstsemester stieg auf rund 88.000 gegenüber 82.000 im Vorjahr. Dies sei vor allem auf internationale Regelstudierende mit Abschlussabsicht zurückzuführen, so der DAAD. Damit setzt sich der Trend des Vorjahres insbesondere bei den Masterstudiengängen fort.

Hintergrund
Der DAAD hat für die Schnellabfrage zum Wintersemester von Anfang bis Mitte Dezember rund 390 staatlich anerkannte deutsche Hochschulen befragt und über 200 Rückmeldungen erhalten. An den teilnehmenden Hochschulen sind rund 70 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf Basis der Rückmeldungen erstellte der DAAD eine Hochrechnung für alle deutschen Hochschulen. 


Internationale Studierende für Deutschlands Zukunft gewinnen
Empfehlungen des Arbeitskreises Hochschule/Wirtschaft von BDA, BDI und HRK Internationale Studierende und Absolvent*innen: Ein Gewinn für Deutschland Als Wissenschafts-, Innovations- und Wirtschaftsstandort ist Deutschland stark auf...
Internationale Akademische Mobilität
Deutschland als wichtiger Standort für internationale Wissenschaft und Bildung Laut der aktuellen Publikation »Wissenschaft weltoffen« des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist Deutschland nach den USA das zweitbeliebteste Gastland...
Fragen zur Visa-Erteilung für Wissenschaftler*innen und Studierende aus Drittstaaten
Die Gruppe der Linken im Deutschen Bundestag hatte an die Bundesregierung eine Kleine Anfrage zu folgenden Punkten gerichtet: 1. Wie lange müssen die Akademikerinnen und Akademiker aus Drittstaaten derzeit durchschnittlich für eine Visa-Erteilung...

.