Zahl der deutschen Auslandsstudierenden 2022 um knapp ein Prozent gestiegen

Im Jahr 2022 wurden rund 138.800 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen gezählt

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes studierten im Jahr 2012 rund 138.800 deutsche Studierende an Hochschulen im Ausland. Dies entspricht einem Anstieg von 1.300 Studierenden (0,9 %) gegenüber dem Vorjahr.

Besonders stark stiegen die Zahlen in Österreich (+1.700), Portugal (+600) und Dänemark (+500). Die höchsten prozentualen Zuwächse verzeichneten jedoch Malta (+405 %), Finnland (+83 %), Malaysia (+58 %), Südafrika (+54 %) und Kroatien (+51 %).

Dieser Trend folgt auf einen pandemiebedingten Rückgang der Auslandsstudierenden im Jahr 2020. Ab 2021 ist ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen: Die Zahl der deutschen Studierenden im Ausland liegt inzwischen um 4,5 % über dem Niveau von 2020 und hat sogar das Vor-Corona Niveau von 2019 leicht übertroffen. Im Jahr 2022 kommen auf 1.000 deutsche Studierende im Inland 54, die ihr Studium im Ausland absolvieren.

Beliebte Zielländer: Nachbarländer und Europa im Fokus

Die beliebtesten Zielländer deutscher Studierender waren erneut Österreich (37.800), die Niederlande (22.600) und die Schweiz (12.500). Mehr als die Hälfte (53 %) der deutschen Studierenden im Ausland war in einem dieser drei Länder immatrikuliert. Insgesamt entschieden sich 68 % für ein Studium innerhalb der Europäischen Union.

Studienfächer: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften dominieren

Die beliebtesten Studienfächer deutscher Studierender im Ausland waren »Wirtschaft, Verwaltung und Recht« (24.600 Studierende, 24 %) sowie »Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen« (21.700 Studierende, 21 %).

Besonders auffällig ist, dass in den Niederlanden zwei Drittel der deutschen Studierenden diese Fächergruppen wählten.

Auslandsstudium in Osteuropa: Zufluchtsort für angehende Mediziner:innen

Die begrenzten Studienplätze im Fach »Humanmedizin« in Deutschland führen dazu, dass viele Studierende nach Osteuropa ausweichen. In Litauen waren 73 % der deutschen Auslandsstudierenden in diesem Fach eingeschrieben, in Ungarn 61 % und in Polen 56 %. Auch in Tschechien studierten 43 % der deutschen Studierenden »Humanmedizin«.

Spitzenreiter war Bulgarien: Im Jahr 2023 waren dort 82 % der deutschen Studierenden in »Humanmedizin« eingeschrieben, für das Jahr 2022 liegen keine Zahlen vor.


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