Studierenden-Befragung: Lange schlafen, viel trinken, Party machen?
Straßenumfrage in Berlin zeigt: Vorurteile gegenüber Studierendem weitverbreitet. Fragebögen statt Stereotypen: Daten des Deutschen Studentenwerks (DSW) zeigen ein anderes Bild. Aktuelle 21. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden läuft noch bis Ende Juli 2016.
Wie eine Straßenumfrage in Berlin zeigt, sind Vorurteile und Klischees gegenüber den rund 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland stark verbreitet: »Schlafen lange«, »machen viel Party«, »feiern viel, machen wenig«, »trinken sehr viel und sind alle Schmarotzer«. Im Kurzfilm zur aktuellen 21. Befragung, die noch bis Ende Juli 2016 läuft, schätzen Passantinnen und Passanten in Berlin das Leben der Studierenden eher als große Party ein. Die regelmäßigen Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden zeigen jedoch ein anderes Bild.
»Gegen Vorurteile und Stereotypen helfen nur harte Fakten«, sagt DSW-Präsident Prof. Dr. Dieter Timmermann. Er appelliert an alle Studierenden, die von ihrer Hochschule per Zufall zu der Online-Befragung eingeladen werden, sich an der 21. Sozialerhebung zu beteiligen.
»Je mehr Studierende mitmachen, umso besser können wir der Öffentlichkeit und auch der Politik aufzeigen, was es heute wirklich heißt, zu studieren«, so Timmermann.
»Studieren ist ein Full-time-Job«, sagt Timmermann. »Im Durchschnitt wenden Studierende 35 Stunden die Woche auf für ihr Studium, und dann kommen noch einmal mehr als sieben Stunden hinzu für den Nebenjob. Von wegen lange schlafen und Party machen!«
Die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und wissenschaftlich durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Mehr als 400.000 Studierende werden per Zufallsgenerator von ihren Hochschulen per E-Mail zur Teilnahme eingeladen. Erste Ergebnisse sollen im Frühsommer 2017 vorliegen.
Bleibt die Frage, ob die Studierenden in Berlin wirklich die »wilden Radfahrer« sind, die eine Dame im Film beklagt?