Curriculum 4.0: Studienlehrpläne im digitalen Wandel
Hochschulen haben Reformbedarf erkannt
Die Carl-Zeiss-Stiftung und der Stifterverband fördern mit dem Programm »Curriculum 4.0« Reformprojekte ganzer Studiengänge, die Veränderungen durch den digitalen Wandel in der Lebens- und Arbeitswelt berücksichtigen. Die Ausschreibung des Förderprogramms stieß auf enormes Interesse. Dies zeigt: Die Hochschulen haben den Reformbedarf erkannt.
Die zunehmende Digitalisierung stellt Hochschulen vor große Herausforderungen: Studieninhalte, Lernformate und Lehrmethoden müssen weiter entwickelt und den digitalen Anforderungen angepasst werden. Mit dem Förderprogramm »Curriculum 4.0« unterstützen die Carl-Zeiss-Stiftung und der Stifterverband eine Fortentwicklung der Studiengänge und zeichnen curriculare Reformprojekte aus.
»Das überwältigende Interesse am Förderprogramm 'Curriculum 4.0' zeigt, dass die Hochschulen auf den Digitalisierungsprozess reagieren. Sie reformieren ihre Lehrprogramme, um ihre Studierenden besser auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten«, resümiert Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes.
Insgesamt gingen knapp 150 Förderanträge von Hochschulen ein. Die meisten Reformprojekte kommen aus Baden- Württemberg (19 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (14 Prozent) und Bayern (11 Prozent). Schlusslicht war Mecklenburg-Vorpommern mit nur einem Antrag. Beteiligt haben sich Universitäten und Fachhochschulen gleichermaßen. Lediglich knapp drei Prozent der Anträge stammen von Kunst- und Musikhochschulen.
Ein Blick in die Fächerverteilung zeigt, dass die Hochschulen vor allem bei den Wirtschaftswissenschaften (33 Anträge) Reformbedarf sehen, gefolgt von der Mathematik und den Naturwissenschaften (27 Anträge) sowie von den Ingenieurwissenschaften (25 Anträge). Die Gesellschafts- und Sozialwissenschaften sind mit 14 Anträgen vergleichsweise unterrepräsentiert.
Klaus Herberger, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung erklärt: »Bei der Ausgestaltung ihres Lehrangebots müssen die Hochschulen die Veränderungen mit einbeziehen, die durch die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft eingetreten sind oder sich als künftige Entwicklung abzeichnen«.
Eine Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, wählt die zwölf besten Ideen aus. Am 24. Oktober 2016 werden die erfolgreichen Antragsteller im Rahmen eines Festaktes in Berlin ausgezeichnet.