Neue NRW-Kooperationsplattform für Projekte zur Digitalisierung an den Hochschulen
Mit dem Startschuss zur Kooperationsplattform »Digitale Hochschule NRW« im September 2016 haben Nordrhein-Westfalen und Hochschulen ihre Zusammenarbeit in der Digitalisierung auf eine neue Ebene gehoben. Die Digitale Hochschule gibt der gemeinsamen Planung und Durchführung von Digitalisierungsprojekten zusätzlichen Schwung und knüpft dabei an viele erfolgreiche Initiativen zur Digitalisierung an den Hochschulen an.
»Digitalisierung ist uns ein besonders wichtiges Thema. In den nächsten Jahren wollen wir mehr als 200 Millionen Euro für nötige und innovative Maßnahmen investieren, mit denen wir die Chancen der Digitalisierung in Forschung, Hochschullehre und Infrastruktur gewinnbringend nutzen wollen«, sagte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung der Landesaktivitäten zur Digitalisierung.
Die Digitale Hochschule NRW ist die Weiterentwicklung des Arbeitskreises DV-Infrastruktur der Hochschulen in NRW (DV-ISA), der auf viele Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit bei IT-Infrastrukturen zurückblickt. Die Digitale Hochschule NRW engagiert sich demgegenüber in einem erweiterten Themenspektrum mit den Handlungsfeldern Forschung, Lehre sowie Infrastruktur und Management.
»Über die Digitale Hochschule ist eine noch engere Kooperation der Hochschulen bei der Förderung und Bewertung digitaler Projekte möglich. Mithilfe der neu gegründeten Plattform lassen sich zudem Empfehlungen zu verbesserten politischen und administrativen Rahmenbindungen erarbeiten«, sagte Prof. Dr. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität Wuppertal und Mitglied der Sprechergruppe der Landesrektorenkonferenz der Universitäten in NRW.
»Die Digitale Hochschule NRW ist ein großes Transfernetzwerk, denn wir wollen nicht nur von den Neuerungen der Digitalisierung sprechen, sondern sie praktisch nutzbar machen. Und das sinnvoll und nachhaltig für Lehrende, Forschende, Studierende und Beschäftigte an unseren Hochschulen«, sagte Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der Fachhochschule Aachen und Vorstandsvorsitzender von Hochschule NRW – Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen.
Die Rektorin der FernUniversität in Hagen, Prof. Dr. Ada Pellert, wurde zur Vorsitzenden des Vorstands, der aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen sowie des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW besteht, gewählt.
Drei Beispiele für Initiativen zur Digitalisierung an Hochschulen:
- Handlungsfeld Lehre: Das Programm Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre haben das Wissenschaftsministerium und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam ausgelobt. Das Programm ist eine Förderung für Innovationen in der digitalen Hochschullehre, es unterstützt die Initiativen einzelner Lehrender. In den kommenden Jahren werden jährlich bis zu 40 Fellowships von bis zu 50.000 Euro vergeben. Mit dieser Förderung sollen die Fellows innovative digitale Lehrvorhaben verwirklichen.
- Handlungsfeld Forschung: Aus einem Round Table-Prozess des Wissenschaftsministeriums haben Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und den einschlägigen Verbänden ein Strategiepapier zum Thema IT-Sicherheitsforschung erstellt, das unter anderem zehn Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Digitalwirtschaft enthält. Aufbauend auf den Empfehlungen haben NRW-Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eine Forschungsagenda erarbeitet. Die darin formulierten Forschungsthemen sollen mit der neuen Förderlinie »Digitale Sicherheit« in Höhe von voraussichtlich 4 Millionen Euro unterstützt werden. Das Wissenschaftsministerium fördert zudem seit Oktober 2016 ein Regionales Innovationsnetzwerks (RIN), das die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer auf IT-Sicherheitslösungen erforscht.
- Handlungsfeld Infrastruktur und Management: Ein großformatiges Projekt ist der bereits angelaufene Netzwerk-Ausbau an den Hochschulen. Da die Digitalisierung in Forschung und Lehre rasant steigende Anforderungen an die digitalen Infrastrukturen stellt, ist das Land bestrebt, die Hochschulen in den nächsten Jahren mit mehr als 100 Millionen Euro zusätzlich beim Ausbau der digitalen Infrastruktur zu unterstützen. Auf diese Weise sollen zukunftssichere Standards erreicht werden.
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