Flexible Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Deutsche Rentenversicherung

»Die Schaffung möglichst praktikabler flexibler Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente liegt auch im Interesse der Rentenversicherung und ihrer Rentner und Beitragszahler«. Mit diesen Worten nahm Dr. Axel Reimann, Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, auf der heute in Berlin tagenden Bundesvertreterversammlung Stellung zu Vorschlägen, die eine Arbeitsgruppe der Koalitionsfraktionen in der vergangenen Woche vorgelegt hatte.

Es sei positiv zu bewerten, »dass nun ein Vorschlag auf dem Tisch liegt, der die Möglichkeiten des flexiblen Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente erweitert und Versicherten und Arbeitgebern insofern größere Handlungsspielräume gibt«, so Reimann. Mit den Vorschlägen zur Flexibilisierung gleitender Übergänge sowie zur Stärkung der Bereiche Prävention und Rehabilitation werde die Anpassung an den demographischen Wandel erleichtert. Reimann bot der Politik die Unterstützung der Rentenversicherung bei der Umsetzung der Vorschläge an.

Reimann plädierte in diesem Zusammenhang dafür, die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagene gleitende Anrechnung von Hinzuverdiensten neben dem Bezug einer vorgezogenen Altersrente so umzusetzen, dass nachträgliche Änderungen der Rentenhöhe vermieden werden. Rückwirkende Neuberechnungen der Rente hätten Nachzahlungen oder Rückforderungen zur Folge, die nicht nur sehr verwaltungsaufwändig seien, sondern erfahrungsgemäß auch zu erheblichen Irritationen bei den Betroffenen führten. »Dies sollte vermieden werden«, betonte Reimann. Er verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass der Sozialbeirat in seinem vor wenigen Tagen vorgelegten Gutachten eine weniger verwaltungsaufwändige Vorgehensweise vorgeschlagen habe.

Im Hinblick auf das Inkrafttreten des geplanten Gesetzes zur Umsetzung der Vorschläge empfahl Reimann ein zeitlich gestaffeltes Vorgehen. Insbesondere die Neuregelungen des Hinzuverdienstrechts, die sehr weitreichende Änderungen der EDV-Programme und -Verfahren der Rentenversicherung notwendig machten, benötigten unbedingt einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf, so Reimann. Sie sollten von daher nicht vor dem 1. Juli 2017 in Kraft treten. Andere Vorschläge der Koalitionsarbeitsgruppe seien dagegen deutlich früher umsetzbar. Reimann wies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die geplanten Maßnahmen zur erweiterten Information der Versicherten, zur Ausweitung der Möglichkeiten eines »Rückkaufs« von Rentenabschlägen oder zum Ausbau von Maßnahmen im Bereich der Prävention und Rehabilitation hin.

 

 

  LINKS  

  •  ...

 

Fast 20 Millionen Erwerbstätige vor der Rente: Herausforderungen für den Arbeitsmarkt
Zuwanderung und ältere Erwerbstätige als Schlüssel Bis zum Jahr 2036 werden in Deutschland fast 20 Millionen Erwerbstätige das Rentenalter erreichen. Diese Entwicklung betrifft vor allem die geburtenstarken Jahrgänge 1957 bis 1969. Die...
Arbeiten jenseits der Regelaltersgrenze
Fachkräftemangel und Rentenaufschubprämie: Chancen und Herausforderungen Der zunehmende Fachkräftemangel in Deutschland verstärkt die Diskussion um eine Anhebung der Regelaltersgrenze über das 67. Eine der aktuell diskutierten Maßnahmen ist die...
Erwerbstätigkeit unter Rentner*innen in Deutschland: Trends und Beweggründe
Eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass im Jahr 2023 13 Prozent der Rentner*innen zwischen 65 und 74 Jahren erwerbstätig waren. Dieser Anteil verdeutlicht den zunehmenden Trend, dass viele Menschen auch nach Erreichen des...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • Der US-Wahlkampf und die Bildung

    Die Präsidentschaftswahl in den USA steht kurz bevor. Am 5. November 2024 treten Kamala Harris für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner gegeneinander an. Wie kann man dieses wichtige Ereignis im Schulunterricht aufgreifen und welche Rolle...

  • Wirtschaftspolitisches Interesse junger Menschen: Wissensdefizit und Partizipationswünsche

    Jugendbefragung zeigt: Junge Menschen wollen Wirtschaft besser verstehen Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass das Interesse junger Menschen in Deutschland an Wirtschaftsthemen zwar groß ist, viele sich aber nicht ausreichend...

  • Sozialbericht 2024: Wachsende Vermögen und soziale Ungleichheit in Deutschland

    Ungleichheit und Armutsrisiko kaum verändert – trotz steigender Vermögen und Löhne In Deutschland sind die Vermögen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, aber die Verteilung ist nach wie vor sehr ungleich, insbesondere zwischen Ost- und...

  • Steigende Cybergefahr für Unternehmen

    Cyberangriffe: Herausforderungen und Maßnahmen in der DACH-Region Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Gefahr von Cyberattacken auf Unternehmen. Eine aktuelle Studie von Deloitte zeigt, dass fast jedes Unternehmen in der DACH-Region...

  • Zeit für Kulturaktivitäten in Deutschland gestiegen

    Menschen in Deutschland verbringen mehr als eine Stunde am Tag mit kulturellen Aktivitäten In Deutschland verbringen Personen ab 10 Jahren durchschnittlich 1 Stunde und 18 Minuten pro Tag mit kulturellen Aktivitäten. Dazu zählen nicht nur Besuche...

.