Digitale Bildung: Dreiviertel der Grundschüler sind online - nahezu die Hälfte ist ohne Anleitung
Fahrradführerschein, Ernährungslok und Seepferdchen — in unterschiedlichsten Bereichen werden Kinder in Deutschland bereits im frühen Alter umfassend aufgeklärt. Nicht so in Bezug auf digitale Technologien: Während bereits 74 Prozent aller Grundschüler Smartphone und Co. nutzen, wird gerade einmal die Hälfte (55 Prozent) in der Schule oder zu Hause dabei angeleitet.
Das geht aus Ergebnissen der Studie »Kompetenzen 4.0: Kinder im Umgang mit digitalen Medien« hervor, die sich aus einer repräsentativen forsa-Umfrage* sowie einer FACT-Umfrage** im Auftrag von scoyo und Wonder Workshop zusammensetzt.
Eltern haben dabei eine deutliche Vorstellung davon, was ihre Kinder lernen sollen: Laut forsa-Umfrage wünscht sich mehr als die Hälfte (59 Prozent) einen mündigen Nachwuchs, der die Technologie versteht und sie aktiv für sich einzusetzen weiß. Eltern sehen gerade im Grundschulbereich deutlich Nachholbedarf.
Einheitliche und chancengerechte Digitalbildung macht Einsatz der Schulen unumgänglich
Wie die repräsentative forsa-Umfrage zeigt, sind weder Eltern noch Schule ausreichend dafür gerüstet, Kinder im kompetenten Umgang mit neuen Medien anzuleiten: Gerade einmal jedes vierte Elternteil fühlt sich »sehr sicher« mit den Anwendungen, die ihre Kinder nutzen. Auch die Schulen schneiden in den Augen der Eltern ungenügend ab: Jeder Zweite findet, dass die Bildungsinstitutionen Sechs- bis Zehnjährige »weniger gut« bis »gar nicht« auf den Umgang mit digitalen Technologien vorbereitet. Die Vermittlung von Digitalkompetenzen und technologischem Verständnis ist also stark vom Wissen der Eltern abhängig.
Um ein einheitliches und vom Elternhaus (und deren Fähigkeiten) unabhängiges Bildungsniveau in Bezug auf zukunftsweisende Digitalkompetenzen zu erreichen, sind also die Schulen gefragt: Was können sie verändern? Und was müssen Kinder wirklich lernen, wenn von »Digitalkompetenzen« die Rede ist?
Schulvertreter und Erziehungsexperten haben im Rahmen des Diskussionsformats »scoyo Elternabend im Netz« in Berlin nach alltagstauglichen Antworten auf diese Fragen gesucht. Herausgekommen sind sechs Lösungsansätze, die Schulen sofort und konkret zur digitalen Bildung der nächsten Generation beitragen können. Ebenso wurden die wichtigsten Kompetenzen in einer digitalen Welt benannt.
Hintergrund
* Repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts forsa unter 1.025 Eltern schulpflichtiger Kinder im August und September 2017, im Auftrag von scoyo und Wonder Workshop
** FACT-Umfrage unter 587 Kindern im Alter zwischen sechs und 12 Jahren im August und September 2017, im Auftrag von scoyo und Wonder Workshop
VERWEISE