Fast jedes fünfte Kita-Kind spricht zu Hause überwiegend eine andere Sprache als Deutsch

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Mehrsprachigkeit als Aufgabe und Chance für die Frühpädagogik 

19 Prozent der Kinder, die 2017 eine Kindertageseinrichtung besuchten, lebten in Familien, in denen vorrangig eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wurde. Der Anteil dieser Kinder stieg bundesweit zwischen 2007 und 2017 um knapp 4 Prozentpunkte. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland.

Während im Westen mehr als jedes fünfte Kita-Kind (23%) zu Hause überwiegend eine andere Sprache als Deutsch spricht, trifft dies in ostdeutschen Kitas nur auf jedes zwanzigste Kind zu (5%). Dies zeigen aktuelle Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung.

Professioneller Umgang mit Mehrsprachigkeit gefordert

Dass das Zusammenleben von Kindern mit unterschiedlichen Sprachen zum Kita-Alltag gehört, zeigt der Blick auf die Einrichtungen: 2017 wurden in 86% der westdeutschen und 52% der ostdeutschen Kitas Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache betreut. Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen beim Sprach(en)erwerb zu unterstützen, ist somit eine wichtige Aufgabe der Einrichtungen. »Sprache ist Teil unserer Identität und spielt von Anfang an eine zentrale Rolle, wenn sich Kinder die Welt aneignen«, kommentiert WiFF-Leitung Professorin Dr. Anke König die Daten. »Die Offenheit der Fachkräfte für Mehrsprachigkeit ermöglicht allen Kindern, ihr volles Potenzial an Ausdrucksmöglichkeiten zu nutzen. Hierin liegt eine große Chance für die Frühe Bildung«.

 

Familiensprache

 

Fachkräftebarometer Frühe Bildung

Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung liefert auf Basis amtlicher Daten ausführliche Informationen über Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Ausbildung und Qualifizierung in der Frühpädagogik. Das Beobachtungs- und Analyseinstrument erscheint etwa alle zwei Jahre.fachkraeftebarometer.de präsentiert einen Überblick über Bundestrends und Entwicklungen in den Ländern. Darüber hinaus wird jeden Monat eine aktuelle Zahl vorgestellt, die die Analysen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung fortschreibt.

Hintergrund
Die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts e.V. und wird aus Mitteln des BMBF gefördert.

  

 

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