Investitionsrückstand in Schulen bleibt auf hohem Niveau

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
Artikel-Bild

Der Investitionsrückstand der Kommunen liegt bei 42,8 Mrd. EUR. Als Hauptursachen werden Personal- und Kapazitätsengpässe sowie fehlende finanzielle Mittel genannt 

Zum Schulbeginn fällt in vielen Kommunen der mangelhafte Zustand der Schulgebäude ins Auge. Der Eindruck deckt sich mit den Auskünften vieler Kämmereien für das KfW-Kommunalpanel 2019: Allein für die Schulgebäude liegt der wahrgenommene Investitionsrückstand bei 42,8 Mrd. EUR. Damit ist der Schulbereich mit rund 31 Prozent Spitzenreiter des kommunalen Investitionsrückstands von insgesamt 138,4 Mrd. EUR.

Obwohl sich das Defizit bei den Schulen gegenüber dem Vorjahr um rund 4,9 Mrd. EUR verringerte, erhöhte sich die Anzahl der Kommunen, die den Investitionsrückstand als gravierend einschätzen. Offenbar reichen auch die gestiegenen Investitionsplanungen von 7,3 Mrd. EUR nicht aus, um den aufgelaufenen Investitionsstau flächendeckend zu reduzieren.

Eine aktuelle Sonderauswertung von KfW Research und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) zeigt, dass die Kommunen je nach finanzieller Lage verschiedene Ursachen für den Investitionsrückstand nennen. Finanzstarke Kommunen beklagen vor allem die Hemmnisse bei der Umsetzung und Realisierung von Investitionen. Hierzu zählen insbesondere begrenzte Kapazitäten in der Verwaltung und der Bauwirtschaft, aber auch komplizierte Planungsverfahren. Dem gegenüber nennen finanzschwache Kommunen trotz der aktuell guten ökonomischen Rahmenbedingungen vor allem fehlende Finanzmittel und damit unzureichende Investitionsspielräume als vordringliches Problem.

Um den Investitionsrückstand der Kommunen zu bekämpfen, sind Maßnahmen auf mehreren Ebenen notwendig, so Elisabeth Krone, Difu-Wissenschaftlerin und Mitautorin der Sonderauswertung: „Finanzschwache Kommunen benötigen zunächst eine bessere Ausstattung mit finanziellen Mitteln. Und es gilt, die Personal- und Kapazitätsengpässe zu beseitigen, da vorhandene Mittel sonst nicht dorthin fließen können, wo sie dringend benötigt werden – in die Schulen.“

 

  LINKS  

 

Herausforderung der Schulpolitik: Mehr Schüler, aber auch mehr ohne Abschluss
Prognose: Entwicklung der Schülerzahlen bis 2035 Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat eine neue Analyse zur künftigen Entwicklung der Schüler- und Absolventenzahlen vorgelegt. Danach wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland bis...
Einschulungen in Deutschland zum Schuljahr 2024/2025 leicht gesunken
Zum Schuljahresbeginn 2024/2025 wurden in Deutschland nach ersten Ergebnissen rund 827.500 Kinder eingeschult. Das sind rund 4.300 oder 0,5 % weniger als im Vorjahr, als die Einschulungen den höchsten Stand seit 2003/04 erreicht hatten. Wie das...
ICILS 2023: Internationale Vergleichsstudie zu digitalen Kompetenzen von Schüler*innen
Digitale Kompetenzen sind für junge Menschen heute wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund zeigt die internationale Vergleichsstudie »International Computer and Information Literacy Study 2023« (ICILS 2023), wie es um die Kompetenzen von...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • Der US-Wahlkampf und die Bildung

    Die Präsidentschaftswahl in den USA steht kurz bevor. Am 5. November 2024 treten Kamala Harris für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner gegeneinander an. Wie kann man dieses wichtige Ereignis im Schulunterricht aufgreifen und welche Rolle...

  • Wirtschaftspolitisches Interesse junger Menschen: Wissensdefizit und Partizipationswünsche

    Jugendbefragung zeigt: Junge Menschen wollen Wirtschaft besser verstehen Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass das Interesse junger Menschen in Deutschland an Wirtschaftsthemen zwar groß ist, viele sich aber nicht ausreichend...

  • Sozialbericht 2024: Wachsende Vermögen und soziale Ungleichheit in Deutschland

    Ungleichheit und Armutsrisiko kaum verändert – trotz steigender Vermögen und Löhne In Deutschland sind die Vermögen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, aber die Verteilung ist nach wie vor sehr ungleich, insbesondere zwischen Ost- und...

  • Steigende Cybergefahr für Unternehmen

    Cyberangriffe: Herausforderungen und Maßnahmen in der DACH-Region Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Gefahr von Cyberattacken auf Unternehmen. Eine aktuelle Studie von Deloitte zeigt, dass fast jedes Unternehmen in der DACH-Region...

  • Zeit für Kulturaktivitäten in Deutschland gestiegen

    Menschen in Deutschland verbringen mehr als eine Stunde am Tag mit kulturellen Aktivitäten In Deutschland verbringen Personen ab 10 Jahren durchschnittlich 1 Stunde und 18 Minuten pro Tag mit kulturellen Aktivitäten. Dazu zählen nicht nur Besuche...

.