Lebensverhältnisse in Ost und West

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Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer bestehen weiterhin deutliche wirtschaftliche Unterschiede zwischen Ost und West. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrem als Unterrichtung vorgelegten Jahresbericht zum Stand der deutschen Einheit. Die Unterschiede in der wirtschaftlichen Leistungskraft gingen vor allem auf strukturelle Faktoren zurück, heißt es darin.

Dazu zählten die Kleinteiligkeit der ostdeutschen Wirtschaft, ein Mangel an Konzernzentralen großer Unternehmen und die ländlich geprägte Siedlungsstruktur. »Heute ist kein einziges ostdeutsches Unternehmen im Börsenleitindex DAX-30 notiert«. Nahezu kein Großunternehmen habe seine Zentrale in Ostdeutschland, so der Bericht weiter. »Viele ostdeutsche Unternehmen gehören zudem zu westdeutschen oder ausländischen Konzernen«.

Insgesamt freilich sei die Angleichung von Wirtschaft und Lebensverhältnissen weit vorangekommen. So seit etwa der in DDR-Zeiten entstandene Sanierungs- und Modernisierungsstau weitgehend abgebaut worden. Auch die ökologische Sanierung im Osten sei eine Erfolgsgeschichte, die sich positiv auf die Wirtschaftsentwicklung auswirke.

Als anstehende Aufgaben benennt die Bundesregierung unter anderem den Fachkräftemangel, der zwar bundesweit spürbar, im Osten aber unmittelbarer ausgeprägt sei. Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zählten ebenfalls zu bundesweiten Themen, drängen sich aber in Teilen Ostdeutschlands wegen seiner Siedlungs- und Wirtschaftsgeographie stärker auf.

Insgesamt ruft die Bundesregierung dazu auf, den Blick nach vorn auf gemeinsame Herausforderungen zu lenken. Dazu gehöre insbesondere die veränderte Rolle Deutschlands in Europa und der Welt. »Das, und nicht so sehr die Weichenstellungen der Vergangenheit, sind die Bezugspunkte für die Debatte darüber, wie das vereinte Deutschland sich im Inneren wie nach außen in Zukunft ausrichten soll«.

 

 

 

 

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