BigDIWA - Bibliotheken gestalten digitalen Wandel
Mit dem bundesweit einmaligen Förderprogramm »BW-BigDIWA – Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel« unterstützt das baden-württembergische Wissenschaftsministerium mit insgesamt acht Millionen Euro die Hochschulbibliotheken in Baden-Württemberg bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien. Gefördert werden 15 innovative Projekte von mehr als 30 Bibliotheken in Freiburg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Reutlingen, Stuttgart, Trossingen, Tübingen und Ulm.
»Die Hochschulbibliotheken sind in ihrer Bandbreite unerschöpfliche Wissensspeicher und unentbehrliche Informationsvermittler. In Zeiten, in denen digitalen Ressourcen immer mehr Bedeutung zukommt, wollen wir zusätzliche Impulse setzen, so dass die Bibliotheken die digitale Transformation erfolgreich bewältigen können«, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Dienstag (15. Oktober) in Stuttgart.
Mit dem Förderprogramm »BW-BigDIWA – Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel« unterstützt das Land die wissenschaftlichen Bibliotheken, sich zukunftsweisend digital aufzustellen. Dadurch soll auch die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulstandortes Baden-Württemberg in der nationalen und internationalen Forschung sichergestellt werden. Die Schwerpunkte des Förderprogramms liegen auf strukturbildenden Maßnahmen und Kooperationsprojekten von Bibliotheken sowie einer gemeinsamen Weiterentwicklung ihres Dienstleistungsspektrums.
»Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lernen und arbeiten digital. Nur durch erstklassige und effiziente Angebote können die Bibliotheken einen entscheidenden Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz des Hochschulstandorts Baden-Württemberg leisten«, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Gefördert werden 15 herausragende Projekte, die Bibliothekskooperationen vorsehen, Informationskompetenzen im Rahmen der Lehre an Hochschulen und der bibliothekarischen Weiterbildung stärken, die Open Access und die Lizenzierung elektronischer Ressourcen ausbauen, die Langzeitarchivierung und »Last Copies«, sogenannte letzte Exemplare, umsetzen oder die Kreativ- und Wissensräume schaffen.
Folgende Projekte sind Beispiele dafür:
Die beiden Hochschulen in Ulm wollen mit dem Projekt UVERBiS die wechselseitige Nutzung ihrer Bibliotheken und Dienstleistungen für ihre Benutzer grundlegend vereinfachen. Die Nutzer sollen im Idealfall nicht merken, ob sie Dienste der einen oder der anderen Bibliothek nutzen. Der Fokus liegt darauf, beide Bibliothekssysteme zu integrieren und einen einheitlichen Zugang zu den Bibliotheksdienstleistungen für die Studierenden und die Beschäftigten beider Einrichtungen zu schaffen.
In Konstanz wird am Bibliotheksservicezentrum des Landes (BSZ) eine Weiterbildungskoordination für die Beschäftigten der Hochschul- und Landesbibliotheken in Baden-Württemberg aufgebaut. Die neue Koordinierungsstelle wird neben der Koordinierung bestehender Angebote zu bibliothekarischen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen diese auch konzeptionell weiterentwickeln und durchführen.
Das Konsortium Baden-Württemberg, ein Zusammenschluss der baden-württembergischen Universitäts-, Hochschul- und Landesbibliotheken, koordiniert über die Geschäftsstelle an der Universitätsbibliothek Freiburg die Verhandlungen und Umsetzungen von landesweiten Abschlüssen von Lizenzverträgen mit Wissenschaftsverlagen. Sie unterstützt die Universitäten und Hochschulen des Landes bei der Verwaltung von Open-Access-Publikationsfonds für ihre Wissenschaftler.
Mit bwLastCopies werden das Bibliotheksservicezentrum (BSZ) und die Universität Konstanz ein Konzept entwickeln, das Bestandsmanagement und die Zugänglichkeit von nur in wenigen Exemplaren vorhandenen Beständen der wissenschaftlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg sichert.
Learning Libraries Karlsruhe umfasst nahezu alle Hochschulen des Standortes Karlsruhe (KIT, Pädagogische Hochschule, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, DHBW, BLB, Hochschule für Gestaltung, ZKM Karlsruhe). Gemeinsam wollen die Hochschulen eine vernetzte Lernlandschaft aufbauen, die auch über innovative Möblierung der Bibliotheken zum Ausdruck kommt. Durch eine Lernraum-App sollen Ausstattung und Verfügbarkeit der Räume aller beteiligten Einrichtungen sichtbar gemacht werden.
Während an vielen Hochschulen die Suche nach digitalen lizenzierten oder frei zugänglichen Inhalten der jeweiligen Bibliotheken über sogenannte Discovery-Systeme inzwischen selbstverständlich ist, ist die Nachweissituation von digitalen musik-spezifischen Inhalten an den Musikhochschulen bislang sehr unbefriedigend. In den lokalen Bibliothekskatalogen werden vor allem gedruckte Bestände nachgewiesen. In dem gemeinschaftlichen Pilotprojekt BW-Music-Search aller staatlichen Hochschulen für Musik in Baden-Württemberg soll nun mit Unterstützung des Bibliotheksservicezentrums (BSZ) als technischem Partner ein musikhochschulspezifisches Discovery-System entwickelt und betrieben werden.
Hintergrund
2018 startete das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst das Förderprogramm »BW-BigDIWA«, um die wissenschaftlichen Bibliotheken im Land auf die Herausforderungen der zunehmend global vernetzten und digitalen Welt vorzubereiten und zu stärken. Das Förderprogramm zielt auf einen signifikanten Qualitätssprung durch qualitativ hochwertigere und effizientere gemeinschaftliche Dienstleistungsangebote ab. Dadurch soll auch die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulstandortes Baden-Württemberg sichergestellt werden.
Auf die Ausschreibung gingen insgesamt 27 Anträge ein, an denen 37 Hochschulen und andere Einrichtungen beteiligt waren. Gefördert werden 15 Projekte, vier weitere Projekten können noch in die Förderung einbezogen werden.
VERWEISE
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