Studie: Auf dem Weg zu einer digitalen Resilienz?
Was Eltern über Online-Sicherheit, Kompetenzen und mentale Gesundheit der jungen Generation sagen
Laut einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der Vodafone Group Foundation nutzt eine überwältigende Mehrheit der deutschen Kinder und Jugendlichen digitale Geräte zuhause für Bildungszwecke.
Von den befragten Eltern gaben 84 Prozent an, dass ihre Kinder über mindestens ein digitales Gerät von zuhause aus auf Bildungsmaterial zugreifen. 38 Prozent dieser aktiven Nutzer setzen diesen Zugang täglich für Bildungszwecke ein, während 48 Prozent dies mehrmals pro Woche tun. 65 Prozent der Eltern geben an, dass die Schulen ihrer Kinder digitale Bildungsinhalte für zu Hause anbieten, 78 Prozent erklären sich mit diesen Inhalten zufrieden - damit liegt Deutschland im europäischen Schnitt.
Chancen und Herausforderungen im Umgang mit digitalen Technologien
»Es ist ermutigend zu sehen, dass digitale Geräte vermehrt auch zuhause für Bildungszwecke genutzt werden und Schulen dazu digitale Lernmaterialien bereitstellen«, betont Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland. »Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse und das Feedback von jungen Menschen und Lehrkräften aus unseren Programmen wie Coding For Tomorrow und Klickwinkel, dass wir weiterhin daran arbeiten müssen, sicheres Online-Verhalten zu fördern und junge Menschen auf die Gefahren von Desinformation im Netz vorzubereiten. Dafür setzt sich die Vodafone Stiftung Deutschland ein.«
Deutsche Eltern im europäischen Vergleich weniger besorgt
57 Prozent der befragten deutschen Eltern sind besorgt, dass ihre Kinder Desinformation im Netz ausgesetzt sind - im Durchschnitt liegt dieser Wert für europäische Eltern mit 63 Prozent höher, besonders südeuropäische Eltern sind besorgter. Und 41 Prozent der deutschen Eltern (Europa: 52 Prozent) haben Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Wohlbefindens ihrer Kinder, wenn diese online sind. Zugleich sind 66 Prozent der Eltern davon überzeugt, dass sich ihre Kinder der Gefahren von Fehlinformationen im Netz bewusst sind. 48 Prozent der Eltern sehen sich in der Verantwortung, ihren Kindern einen sicheren Umgang im Netz beizubringen, 29 Prozent sehen die Verantwortung bei den Schulen. Die Eigentümer der Onlineplattformen hingegen werden sowohl von deutschen als auch europäischen Eltern kaum in der Verantwortung gesehen, wenn es um Onlinesicherheit geht.
Großer Teil der Eltern sieht keinen Einfluss von Smartphones auf mentale Gesundheit
42 Prozent der deutschen Eltern bewerten den Einfluss des Smartphones und Computers auf die mentale Gesundheit des Kindes als neutral. Die überwiegende Mehrheit (92 Prozent) sehen sowohl sich selbst als auch die Schulen (89 Prozent) in einer ähnlich hohen Verantwortung, ihre Kinder im ausgewogenen Umgang mit elektronischen Geräten zu unterstützen.
Anpassen der Lehrpläne und Einsatz von externen Expert*innen an Schulen
Als die zwei wichtigsten Verbesserungsmöglichkeiten, die Schulen ergreifen können, sehen Eltern die Aufnahme von Themen wie Online-Sicherheit, Desinformation und mentale Gesundheit in den Lehrplan sowie den Einsatz externer Expert*innen an den Schulen. Darüber hinaus erfahren Maßnahmen wie Themenwochen, Informationsveranstaltungen für Eltern, schriftliche Anleitungen für Schüler*innen und Appelle an die Betreiber von Online-Plattformen, Kinder aktiver zu schützen, Zustimmung.
Zur Methodik
Die Erhebung wurde vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Vodafone Group Foundation in zehn europäischen Ländern durchgeführt: Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien, Spanien, Türkei und Ungarn. Die Erhebung fand im Zeitraum vom 23. Februar bis zum 1. März 2023 statt. In allen zehn Ländern nahmen je 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder an Online-Befragungen (CAWI = Computer Assisted Web Interviewing) teil. In Deutschland wurden 1000 Eltern schulpflichtiger Kinder in der Grundschule, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II über CAWI befragt.