Digitale Medien-Abos erstmalig mit Verlusten: Wachstumspause oder Ende des Booms?

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
 Video on Demand

Generative AI auf dem Vormarsch, Video-on-Demand am Scheideweg?

Ist das Ende des Wachstums bei Streaming und Co. in Deutschland schon erreicht? Erstmals seit Beginn der Datenerhebung für den »Digital Consumer Trends Survey« von Deloitte ist der Anteil der Haushalte, in denen mindestens ein digitales Medien-Abonnement genutzt wird, leicht zurückgegangen. Demnach beziehen in diesem Jahr 64 Prozent der Deutschen ein Video-on-Demand-Abo, das ist ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr.

Ähnlich ist die Entwicklung beim Musik-Streaming: Hier ebbt der Anteil der Nutzenden ebenfalls um einen Prozentpunkt auf nun 48 Prozent ab. Der digitale Zeitungskiosk büßt prozentual am meisten ein; nur noch 11 Prozent der Haushalte in Deutschland konsumieren kostenpflichtige digitale News und Magazine – ein Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zu 2022.

Altersschere beim Streaming geht weiter auseinander

Diese Entwicklung lässt allen voran beim erfolgsverwöhnten Markt für Video-on-Demand (VoD) aufhorchen. Zwar legt die Verbreitung in den jungen Altersgruppen weiter zu und nähert sich mit inzwischen 88 Prozent bei den 18- bis 24-Jährigen der medialen Vollversorgung. Entscheidend für die Trendumkehr in diesem Jahr sind allerdings die spürbaren Rückgänge im mittleren Alterssegment: Lag der Anteil bei den 35- bis 44-Jährigen im vergangenen Jahr noch bei 80 Prozent, sind es 2023 lediglich 75 Prozent.

Rückläufig ist auch der Anteil der über 65-jährigen Streamerinnen und Streamer: Nur etwas mehr als jeder Dritte hält am eigenen VoD-Abonnement fest (Vorjahr: 36%). Wer kündigt, begründet den Schritt vor allem mit dem schmalen Geldbeutel: 60 Prozent finden die Angebote zu teuer, haben zu hohe Ausgaben für zu viele Abonnements oder sind durch gestiegene Kosten in anderen Bereichen zum Sparen gezwungen. Andere Kündigungsgründe wie mangelnde Nutzung (22%) oder das Fehlen attraktiver Inhalte (16%) fallen deutlich weniger ins Gewicht.

Generative AI: von 0 auf 100 in Rekordtempo

Während sich im Bereich Video bereits die nächste Marktphase ankündigt, steht Generative AI (GenAI) noch am Anfang der Entwicklung. Doch das Interesse an den bereits zugänglichen Tools ist dank schier unbegrenzter Einsatzmöglichkeiten und intuitiver Bedienung beachtlich: Knapp jedem zweiten Deutschen (46%) sind ChatGPT und Co. bereits geläufig, bei Verbraucherinnen und Verbrauchern unter 25 Jahren liegt die Bekanntheit sogar bei fast 80 Prozent.

Erstaunliche Werte für eine Technologie, die erst Ende des vergangenen Jahres mit den ersten Consumer-Angeboten auf der Bildfläche erschienen ist. Mehr noch: Durchschnittlich mehr als jeder Fünfte hat GenAI-Tools bereits genutzt – auch hier liegt der Anteil in den jüngeren Segmenten deutlich höher.

Mit Blick auf die jeweiligen Nutzungshäufigkeiten ergibt sich allerdings ein differenzierteres Bild: Nur 27 Prozent der Befragten, die GenAI bereits angewandt haben, greifen auch täglich oder zumindest wöchentlich darauf zu. 41 Prozent nutzen entsprechende Tools monatlich oder seltener. Fast ein Drittel gibt hingegen an, GenAI nur ein paar Mal ausprobiert zu haben.


Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
Rheinland-Pfalz: Weiterbildungspreis 2024 verliehen
Weiterbildungspreis 2024: Auszeichnung für herausragende Projekte in den Kategorien Demokratiebildung, Ehrenamt, Zielgruppenansprache, Zukunftsthemen und Netzwerkarbeit. Die gestrige Verleihung des Weiterbildungspreises 2024 in Mainz betonte die...
KI-Qualifizierungslücke in deutschen Unternehmen - Digitale Kompetenzen ausbaufähig
Deutsche Arbeitnehmende wollen KI nutzen und mehr über die Technologie wissen. Doch im Geschlechter- und Generationenvergleich werden Beschäftigte in Unternehmen ungleich gefördert. Unternehmen müssen KI-Kompetenzen fördern, um Potenziale zu...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • Der US-Wahlkampf und die Bildung

    Die Präsidentschaftswahl in den USA steht kurz bevor. Am 5. November 2024 treten Kamala Harris für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner gegeneinander an. Wie kann man dieses wichtige Ereignis im Schulunterricht aufgreifen und welche Rolle...

  • Wirtschaftspolitisches Interesse junger Menschen: Wissensdefizit und Partizipationswünsche

    Jugendbefragung zeigt: Junge Menschen wollen Wirtschaft besser verstehen Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass das Interesse junger Menschen in Deutschland an Wirtschaftsthemen zwar groß ist, viele sich aber nicht ausreichend...

  • Sozialbericht 2024: Wachsende Vermögen und soziale Ungleichheit in Deutschland

    Ungleichheit und Armutsrisiko kaum verändert – trotz steigender Vermögen und Löhne In Deutschland sind die Vermögen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, aber die Verteilung ist nach wie vor sehr ungleich, insbesondere zwischen Ost- und...

  • Steigende Cybergefahr für Unternehmen

    Cyberangriffe: Herausforderungen und Maßnahmen in der DACH-Region Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Gefahr von Cyberattacken auf Unternehmen. Eine aktuelle Studie von Deloitte zeigt, dass fast jedes Unternehmen in der DACH-Region...

  • Zeit für Kulturaktivitäten in Deutschland gestiegen

    Menschen in Deutschland verbringen mehr als eine Stunde am Tag mit kulturellen Aktivitäten In Deutschland verbringen Personen ab 10 Jahren durchschnittlich 1 Stunde und 18 Minuten pro Tag mit kulturellen Aktivitäten. Dazu zählen nicht nur Besuche...

.