Studie: Die meisten nutzen ChatGPT aus Spaß oder Neugier
Jeweils ungefähr die Hälfte der Befragten aus der Generation Z und Y haben ChatGPT oder ähnliche Tools bereits selbst genutzt; unter den 56 bis 65-jährigen Arbeitenden hat es nicht einmal jede*r Fünfte bereits selbst genutzt.
Ein Fünftel der Befragten wissen nicht, wo und wie sie auf ChatGPT und Co zugreifen sollen.
Seit November 2022 ist ChatGPT verfügbar und beeindruckt mit Texten und Lösungen, die von Menschen stammen könnten. Laut der Studie »ChatGPT & Co – persönlich genutzt« der IU Internationalen Hochschule (IU) kennen zwei Drittel (66,9 Prozent) der Arbeitenden in Deutschland KI-Bots wie ChatGPT oder Google Bard.
Unter den Befragten haben 35,4 Prozent ChatGPT und Co bereits selbst genutzt – allerdings meist aus Spaß (54,4 Prozent) oder zum Zeitvertreib beziehungsweise aus Neugier (51,3 Prozent). ChatGPT oder ähnliche Technologien werden nur von etwas mehr als einem Drittel (36,5 Prozent) für die Arbeit genutzt.
Während der Bekanntheitsgrad von ChatGPT und ähnlichen KI-Technologien in allen Generationen grundsätzlich hoch ist, zeigen sich bei der Nutzung große Unterschiede: Fast zwei Drittel der Befragten aus der Generation Z (59,2 Prozent) haben bereits ChatGPT und ähnliche Technologien selbst genutzt; bei den 56- bis 65-Jährigen (»Babyboomer«) sind es 17,0 Prozent.
Es sind auch die bis 25-Jährigen der Generation Z sowie die 26- bis 40-Jährigen der Generation Y, die unter allen Generationen mittelfristig den größten Einfluss von KI-Technologien sehen: 55,7 Prozent der Befragten der Generation Z sowie 56,6 Prozent der Befragten der Generation Y glauben, dass ChatGPT und Co in den nächsten fünf Jahren einen großen bis sehr großen Einfluss auf ihr Privatleben haben wird. Bei den Babyboomern (56 bis 65 Jahre) sind es hingegen 34,8 Prozent.
Ein Fünftel weiß nicht, wie man auf ChatGPT und Co zugreift
Die Gründe, warum Beschäftigte in Deutschland ChatGPT und andere KI-Tools noch nicht nutzen, sind vielfältig. Auffallend ist, dass ein Fünftel (20,0 Prozent) der Arbeitenden in Deutschland, die ChatGPT oder andere KI-Tools noch nicht genutzt haben, nicht wissen, wo und wie sie darauf zugreifen können.
Bei fast ebenso vielen (19,2 Prozent) bestehen Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Etwa die Hälfte (51,3 bzw. 49,3 Prozent) gibt an, dass sie KI-Tools wie ChatGPT privat oder beruflich nicht benötigt. 13,8 Prozent sind der Meinung, dass KI unpersönlich ist. Jede*r zehnte Befragte befürchtet, dass die Antworten der KI falsch sind.
Laut der IU-Studie hat die Veröffentlichung von ChatGPT ebenfalls zu einem gestiegenen Interesse an KI-Studiengängen geführt: 37,3 Prozent der Befragten, die ein Interesse an einem Studium oder einer Weiterbildung haben, stimmen eher bis voll und ganz zu, dass sie sich seit Veröffentlichung von ChatGPT verstärkt für Studiengänge interessieren, die das Thema Künstliche Intelligenz beinhalten.
»KI wird in den kommenden Jahren zu einem Schlüsselfaktor für Innovationen in vielen Bereichen werden. Die Möglichkeit, an der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien teilzuhaben, übt eine starke Anziehungskraft auf angehende Studierende aus. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich hoch, und KI-Studiengänge bieten daher sehr gute Karrierechancen. Die Präsenz von ChatGPT hat dem Interesse an KI-Studiengängen einen kleinen Schub verpasst – wie auch die Ergebnisse der Studie zeigen«, sagt Prof. Dr. Kamal Bhattacharya, Professor für Informatik und Pro-Rektor, Forschung und Transfer an der IU Internationalen Hochschule.
Hintergrund
Für die Studie »ChatGPT & Co – persönlich genutzt« der IU Internationalen Hochschule (IU) wurden 2.030 Arbeitende in Deutschland im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt, repräsentativ für den deutschen Arbeitsmarkt nach Alter und Geschlecht. Zeitraum der Befragung war der 14. bis 24. April 2023.
VERWEISE