Anteil der Familien in Deutschland sinkt leicht

In Familienhaushalten leben immer weniger Menschen

Laut Auskunft des Statistischen Bundesamtes lebten 2023 nur noch 49% der deutschen Bevölkerung in Familien, was einem Rückgang von 4 Prozentpunkten gegenüber 2005 entspricht. Gründe sind unter anderem die Alterung der Bevölkerung.

Regionale Unterschiede

Der Anteil der in Familien lebenden Menschen variiert stark zwischen den Bundesländern. Baden-Württemberg weist den höchsten Anteil mit 52% auf, während Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt jeweils nur 43% erreichen. In Bayern liegt der Anteil bei 50%, was das zweithöchste Niveau darstellt. Hessen und Niedersachsen liegen mit 48% knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Diese Unterschiede spiegeln die regionalen demografischen und wirtschaftlichen Strukturen wider.

Stadt-Land-Gefälle

Der Unterschied zwischen ländlichen und städtischen Regionen ist geringer geworden, bleibt jedoch signifikant. In kleinen Gemeinden leben weiterhin 52% der Menschen in Familien, wohingegen dieser Anteil in Großstädten auf 46% gestiegen ist. Die demografische Entwicklung und Urbanisierung tragen zu diesem Trend bei. Während ländliche Regionen traditionell einen höheren Familienanteil aufweisen, holen die Städte allmählich auf, was auf veränderte Lebensstile und Wohnformen zurückzuführen ist. Die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen und Bildungsangeboten in städtischen Gebieten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei diesem Wandel.

Hintergrund
Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, werden die Daten an den Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet. Dargestellt sind Personen in privaten Hauptwohnsitzhaushalten.

Familien umfassen im Mikrozensus alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt gemischtgeschlechtliche und gleichgeschlechtliche Ehepaare/Lebensgemeinschaften sowie alleinerziehende Mütter und Väter mit Kindern im Haushalt. Einbezogen sind in diesen Familienbegriff – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.


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