eID: Deutlicher Anstieg bei der Nutzung des elektronischen Personalausweises

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Personalausweis (Symbolbild)

eID-Nutzung in Deutschland steigt auf 22 Prozent, besonders bei Generationen Z und Y.

Die Nutzung des elektronischen Personalausweises (eID) ist in Deutschland deutlich gestiegen. Laut eGovernment MONITOR 2024 verwenden nun 22 % der Bürger*innen die eID, was einen Anstieg von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Besonders ausgeprägt ist dieser Trend bei den jüngeren Generationen Z und Y, die eine deutlich höhere Akzeptanz zeigen.

Verbesserte Nutzungsbereitschaft

Auch die Nutzungsbereitschaft des elektronischen Personalausweises, also die Aktivierung und Nutzung der Funktion, hat sich verbessert. Der Anteil der Bürger*innen mit einem einsatzbereiten Online-Ausweis ist von 30 % auf 39 % gestiegen.

Dieser Anstieg zeigt, dass mehr Menschen den Nutzen und die Anwendungsfälle der eID erkennen. Dennoch stellen die Notwendigkeit der PIN-Eingabe und das Wissen über die Nutzung für einige nach wie vor eine Hürde dar.

Hindernisse und Herausforderungen

Trotz des positiven Trends gibt es nach wie vor erhebliche Barrieren. Zu den häufigsten Gründen gegen die Nutzung der eID gehören die wahrgenommene Komplexität, mangelndes Vertrauen und Unkenntnis über die Anwendungsmöglichkeiten. Besonders ausgeprägt sind diese Barrieren bei der Generation Z und den Älteren (Generation bis 1945).

Smartphone als Schlüssel zu mehr Akzeptanz

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung wünscht sich die Möglichkeit, den Personalausweis über das Smartphone zu nutzen.

Derzeit kennen jedoch nur 23 Prozent der Befragten diese Möglichkeit. Eine verstärkte Aufklärung und Vereinfachung der Nutzung könnte hier Abhilfe schaffen und die Akzeptanz weiter erhöhen.

Wallet-Nutzung und zukünftige Entwicklungen

Die Nutzung von digitalen Wallets auf Smartphones ist von 28 % auf 37 % gestiegen, was auf eine zunehmende Bereitschaft zur Nutzung digitaler Identifikationsmethoden hindeutet.

Zudem wird die »BundID« in »DeutschlandID« umbenannt, um die Bekanntheit und Akzeptanz dieser digitalen Identität zu erhöhen.

Zur Methodik

Die Daten des eGovernment MONITOR 2024 basieren auf einer repräsentativen Online-Befragung von 8.108 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Befragung fand vom 6. bis 28. Mai 2024 statt und liefert wichtige Erkenntnisse zur Nutzung und Akzeptanz staatlicher digitaler Identitäten.

Hintergrund
Der eGovernment MONITOR zeigt, ob die digitale Transformation der Verwaltung bei den Bürger*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommt und Erfolge erzielt. Das seit 2010 jährlich erscheinende Lagebild hilft Entscheider*innen, Fortschritte zu messen und Schwachstellen zu identifizieren. Somit können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um digitale Verwaltungsleistungen zu verbessern. Der eGovernment MONITOR ist eine Studie der Initiative D21 und der Technischen Universität München unter Schirmherrschaft der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, durchgeführt von Kantar.

Die komplette Studie erscheint am 8. Oktober 2024.


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