AFBG: Rückgang der Geförderten in 2023 um 1,2 Prozent
Gliederung
AFBG-Fördersumme steigt um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.064 Millionen Euro
Im Jahr 2023 haben in Deutschland 190.100 Personen Förderungsleistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) erhalten.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank damit die Zahl der Geförderten gegenüber dem Vorjahr um 2.300 oder 1,2 %. Insgesamt standen für das Aufstiegs-BAföG im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 1.064 Millionen Euro zur Verfügung, das waren 3,6 % mehr als im Vorjahr.
Mit dem Aufstiegs-BAföG werden Teilnehmende an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt.
Mehr Männer in Teilzeitweiterbildung
Im Jahr 2023 wurden 84.000 Frauen und 106.100 Männer nach dem Aufstiegs-BAföG gefördert. Mit einem Anteil von 44 % an den Geförderten profitierten weniger Frauen als Männer von der Förderung.
63 % der Geförderten absolvierten eine Vollzeitfortbildung und 37 % eine Teilzeitfortbildung. Bei den Vollzeitfortbildungen lag der Anteil von Frauen und Männern bei etwa 50 %. Dagegen entschieden sich mehr Männer (67 %) als Frauen (33 %) für eine Teilzeitfortbildung.
Der nach wie vor geringe Frauenanteil an den Geförderten insgesamt kann auch damit zusammenhängen, dass sich viele der geförderten Fortbildungsberufe durch einen geringen Frauenanteil auszeichnen, wie z.B. die Berufe Industriemeister*in Metall und Elektrotechniker*in.
Besonders viele Aufstiegs-BAföG-Empfänger*innen am Anfang ihrer Karriere
Im Fokus des Aufstiegs-BAföG stehen vor allem Personen, die am Anfang ihres Karriereweges stehen. Die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen stellte daher im Jahr 2023 mit 127.100 (67 %) die größte Gruppe aller Geförderten, gefolgt von den 30- bis 40-Jährigen (19 %).
Die Dauer der Maßnahmen lag je nach Art der Weiterbildungsteilnahme am häufigsten zwischen 21 und 24 Monaten (Vollzeit) bzw. zwischen 24 und 30 Monaten (Teilzeit). Die finanzielle Bedürftigkeit der Geförderten ist ein entscheidendes Kriterium für die Förderung: 77 % der insgesamt 119.000 Vollzeitgeförderten bezogen kein Einkommen, bei weiteren 17 % der Vollzeitgeförderten lag das Jahreseinkommen unter 5.000 Euro.
Erzieherinnen und Erzieher weiterhin auf Platz 1 der Fortbildungsberufe
Auf Platz 1 der am häufigsten mit Aufstiegs-BAföG geförderten Fortbildungsberufe standen 2023 wie im Vorjahr die staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher. Ihre Zahl stieg gegenüber 2022 um 2 % auf 56.800 Personen.
An zweiter Stelle standen die Industriemeisterinnen und -meister Metall mit 9.600 Geförderten, gefolgt von den geprüften Wirtschaftsfachwirtinnen und -fachwirten mit 8.900 Geförderten an dritter Stelle.
Wie in den Vorjahren waren Männer in den technisch orientierten Fortbildungsberufen stärker vertreten, z. B. beim Maschinenbautechniker mit einem Männeranteil von 92 %. Frauen strebten dagegen weiterhin verstärkt soziale Fortbildungsberufe an. So lag der Frauenanteil bei den Fortbildungen zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher bei 82 %.
Methodische Hinweise
Mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) fördern Bund und Länder berufliche Aufsteigerinnen und Aufsteiger bei der Finanzierung einer beruflichen Fortbildung. Dabei erhalten Personen ein »Aufstiegs-BAföG«, die an Fortbildungen öffentlicher und privater Träger in Voll- oder Teilzeit teilnehmen. Das »Aufstiegs-BAföG« wird zu 50 % als Zuschuss gewährt, zusätzlich kann ein zinsgünstiges Darlehen beantragt werden. Die Finanzierung umfasst unabhängig von Einkommen und Vermögen die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie Materialkosten für Meisterprüfungsprojekte.