VHSsen fordern eine Milliarde Euro für digitale Weiterbildungsoffensive

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
DVV2

DVV: »Digitale Spaltung der Gesellschaft muss verhindert werden!«

Eine digitale Weiterbildungsoffensive fordert der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) anlässlich des bevorstehenden 10. Nationalen IT-Gipfels. Der Verband, hinter dem bundesweit mehr als 900 Volkshochschulen stehen, begrüßt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellte Strategie für die digitale Wissensgesellschaft, fordert allerdings eine stärkere Berücksichtigung der allgemeinen Weiterbildung.

»Über Schulen, berufliche Bildungsstätten und Hochschulen hinaus brauchen wir unbedingt eine zeitgemäße Infrastruktur für digitales Lernen in der Weiterbildung, um digitale Teilhabe für alle zu ermöglichen und eine digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern«, sagt der DVV-Vorsitzende Ernst Dieter Rossmann. »Die Weiterbildung für Erwachsene spielt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen insbesondere für jene, die keine Digital Natives sind, also Ältere, aber auch Berufsrückkehrer, Erwerbslose oder Menschen mit Grundbildungsbedarf«.

Der vom Bund geplante digitale Infrastrukturpakt mit den Ländern muss daher auch die Weiterbildung einschließen. Der DVV fordert hierzu ein auf fünf Jahre angelegtes Förderprogramm im Umfang von einer Milliarde Euro, um bundesweit, sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen, Einrichtungen der digitalen Weiterbildung zu etablieren. Dies schließt den Ausbau der technischen Ausstattung ebenso ein wie die Qualifizierung des Personals.

Die gute Idee der Regionalen Kompetenzzentren Digitalisierung, wie sie das Bundesbildungsministerium plant, muss aus Sicht der Volkshochschulen auch die Weiterbildung strategisch einbeziehen. Neben der geplanten Schulcloud ist eine Weiterbildungscloud notwendig, um webbasierte Lernumgebungen, Werkzeuge und Lerninhalte auch für die Weiterbildung zu erproben und zu verbreiten.

Der DVV und die Volkshochschulen verfügen über jahrelange Erfahrung im Aufbau und Betrieb webbasierter Lernumgebungen wie das Grundbildungsportal »ich will lernen« und das Sprachlernportal »Ich will Deutsch lernen«. Auf dieser Basis versteht sich der DVV als starker Partner unter anderem bei der Konzeption einer Weiterbildungscloud. Volkshochschulen sind zudem in der Lage, bundesweit vor Ort den Zugang zu digitaler Bildung zu ebnen.

»Die Menschen müssen in jedem Alter und in jeder Lebenslage die Chance haben, Medienkompetenz zu erwerben oder zu erweitern«, so der Rossmann weiter. Dies ist die Voraussetzung, um den digitalen Wandel zu verstehen und aktiv zu gestalten. Nur mit einer breiten gesellschaftlichen Basis kann sich Deutschland als innovativer Bildungs- und Wirtschaftsstandort behaupten.

 

 

  LINKS  

  •  ...

 

ICILS 2023: Internationale Vergleichsstudie zu digitalen Kompetenzen von Schüler*innen
Digitale Kompetenzen sind für junge Menschen heute wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund zeigt die internationale Vergleichsstudie »International Computer and Information Literacy Study 2023« (ICILS 2023), wie es um die Kompetenzen von...
Hängepartie um Digitalpakt 2.0
Bündnis aus Schülerschaft, Lehrkräften, Eltern, Schulträgern, Digitalwirtschaft und Zivilgesellschaft fordert Umsetzung noch vor Neuwahlen zu klären Digitalisierung der Schulen noch vor Neuwahlen klären Seit 2019 hat der Digitalpakt Schule mehr...
Monitor Digitalisierung 360° – Von der Strategie in die Umsetzung?
Stand der Digitalisierung an deutschen Hochschulen Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat mit dem zweiten »Monitor Digitalisierung 360°« eine umfassende Analyse zur Digitalisierung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen veröffentlicht...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.