Studien zum Digitalisierungsgrad der Bevölkerung und zur digitalen Schulbildung vorgestellt

BMWI

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellte am 15.11.2016 anlässlich des Fachkongresses »Digitale Gesellschaft« gemeinsam mit den Autoren der Studien, der Initiative D21 e.V. und Kantar TNS, die Ergebnisse des D21-Digital-Index 2016 sowie der D21-Sonderstudie zur digitalen Schule vor.

Laut D21-Digital-Index 2016 hält auch in diesem Jahr die Mitte der Gesellschaft weitgehend mit den steigenden Anforderungen der Digitalisierung mit. 43 Prozent und damit 30 Mio. Menschen halten mit der Entwicklung Schritt und eignen sich die Kompetenzen an, die sie benötigen. Knapp ein Drittel, ca. 21 Millionen Menschen, gehören zu den Digital-Vorreitern, die alle Trends verfolgen und ihrer Zeit voraus sind. Allerdings haben 18 Mio. Menschen (26 Prozent der Bevölkerung) kaum oder sehr wenige Digitalkompetenzen.

Staatssekretär Matthias Machnig zur Studie: »Es ist eine gute Nachricht, dass digitale Medien vielfältiger genutzt werden und immer mehr Menschen die Chance bekommen, an den Entwicklungen des digitalen Zeitalters teilzuhaben. Wir müssen aber noch mehr tun, um die digitale Spaltung zu überwinden. Wir müssen auch diejenigen erreichen, die digital im Abseits stehen oder gerade noch so mit der Entwicklung Schritt halten. Wir müssen für die bessere Vermittlung von Digitalkompetenzen schon in der Schule sorgen«.

Die diesjährige Sonderstudie »Schule Digital« - Lehrwelt, Lernwelt, Lebenswelt: Digitale Bildung im Dreieck SchülerInnen-Eltern-Lehrkräfte befragte daher zum ersten Mal Schüler, Eltern und Lehrkräfte gemeinsam zu ihren Digitalkompetenzen und der digitalen Infrastruktur in den Schulen. Schüler, Eltern und Lehrkräfte fordern danach mehrheitlich die umfassende Einbindung digitaler Medien in den Unterricht, eine entsprechende Umsetzung wird jedoch durch fehlende strukturelle Verankerung und damit einhergehende mangelnde IT-Infrastruktur und Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte verhindert.

Staatssekretär Machnig dazu: »Je mehr digitale Technologie unseren Alltag bestimmt, desto dringender brauchen wir auch digitale Kompetenzen. Das ist eine zentrale bildungspolitische und kulturelle Aufgabe. Es geht um einen kompetenten, verantwortungsbewussten und aufgeklärten Umgang mit der Digitalisierung. Bildung bereitet junge Menschen auf ihr späteres Leben vor. Sie muss die aktive und selbstbestimmte Teilhabe an der digitalen Welt ermöglichen«.

Mit dem Digitalindex misst die Initiative D21 e.V. mit Unterstützung von Kantar TNS und einer Reihe von Partnern jährlich den Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung - anhand des Zugangs, der Kompetenz, der Offenheit sowie der Nutzungsvielfalt bezogen auf digitale Medien und das Internet. Die Sonderstudie »Schule Digital« wurde anlässlich des IT-Gipfels 2016 zum Schwerpunktthema Digitale Bildung, der morgen in Saarbrücken beginnt, erstellt. Beide Studien wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

 

 

 

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