IG Metall fordert präventive und bedarfsgerechte Weiterbildung
Die IG Metall dringt darauf, flächendeckende Aus- und Weiterbildungsangebote in den Betrieben zu entwickeln, um alle Beschäftigtengruppen für eine Tätigkeit in der digitalen Arbeitswelt fit zu machen. »Qualifizierung ist ein Thema, das Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen angeht. Der Arbeitsort muss für alle zum Lernort werden«, sagte IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann anlässlich des Nationalen IT-Gipfels in Saarbrücken.
Eine präventive und bedarfsgerechte Qualifizierung sei die beste Beschäftigungssicherung in der technischen Transformation. Deshalb müsse Lernen, Bildung und Weiterbildung während des gesamten Erwerbslebens mit einem individuellen Rechtsanspruch für alle Beschäftigten verbunden werden. »Wir brauchen einen Kulturwandel, damit der Anspruch auf berufliche Fortbildung als öffentliches Gut selbstverständlich wird. Dazu gehört die Öffnung der Berufsschulen und der Hochschulen für Weiterbildungsangebote wie auch die materielle Absicherung des Einzelnen für eine zweite Ausbildung«.
Die Betriebe müssten sich jetzt der Aufgabe stellen, wie sie das Lernen am Arbeitsplatz fördern und so allen Beschäftigten den Zugang zu neuem Wissen ermöglichen können, sagte Hofmann in einer Diskussionsrunde mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft während des IT-Gipfels. »Die betriebliche Mitbestimmung ist die wichtige Stellschraube, damit zeitgemäße Qualifizierungsangebote Realität werden. Dazu sind aber mehr Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte in Form eines Initiativrechts notwendig, um Weiterbildungsangebote einfordern zu können«, sagte Hofmann. »Industrie 4.0 kann für alle Seiten zum Gewinn werden, wenn sie von einer veränderten Unternehmens-, Führungs- und Arbeitskultur flankiert und unterstützt wird. Dies wiederum setzt eine lebendige Mitbestimmung und Beteiligung der Beschäftigten in den Betrieben voraus«.
Als wichtigen Schritt in die richtige Richtung bewertete der IG Metall-Vorsitzende die Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppe »Arbeit, Aus- und Weiterbildung« der Plattform Industrie 4.0, die sich aus Betriebsräten, Unternehmens- und Verbandsvertretern zusammensetzt und von der IG Metall geleitet wird. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, eine flexible und stetige Weiterbildung zu ermöglichen, Bildungsbereiche zu verzahnen, sowie Testfelder und Kompetenzzentren stärker als bislang für Qualifizierung zu nutzen.
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