Bildungsstudie: Junge Menschen überholen ihre Eltern
Viele junge Menschen in Deutschland haben ein höheres Bildungsniveau als ihre Eltern. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Fast ein Drittel erreicht einen höheren Abschluss als der Vater, im Vergleich zur Mutter sind es etwa 40 Prozent. Die durchschnittliche Qualifikation der in Deutschland lebenden Menschen wird sich in den kommenden Jahren aber wohl kaum verbessern.
Wie viel junge Menschen verdienen, hängt stark von ihrer Bildung ab. Je höher das Bildungsniveau, desto höher ist in der Regel auch das Einkommen: 31,5 Prozent der Personen ohne einen beruflichen Abschluss zählen in Deutschland zu den Einkommensschwachen, unter den Hochschulabsolventen sind es lediglich 7,4 Prozent. Die gute Nachricht: Immer mehr junge Menschen sind auf einem höheren Bildungsniveau als ihre Eltern. Wie IW-Berechnungen auf Basis von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zeigen, erreichen mehr als 29 Prozent der 35- bis 44-Jährigen eine höhere Qualifizierung als ihr Vater, 40 Prozent liegen über dem der Mutter. Nur gut ein Fünftel der jungen Menschen haben ein niedrigeres Niveau als der Vater. Im Vergleich zur Mutter ist nur etwas mehr als jeder Zehnte auf einem geringeren Bildungsstandard. »Ein Grund dafür ist, dass immer mehr junge Menschen studieren«, erklärt IW-Bildungsexperte Wido Geis.
Der Anteil der 20- bis 29-Jährigen ohne Schulabschluss ist von knapp 17 Prozent auf rund 13 Prozent gesunken. Zudem hat sich die Chancengleichheit an deutschen Schulen deutlich verbessert. Der schulische Erfolg junger Menschen hängt aber nach wie vor sehr stark von ihrer sozialen Herkunft ab.
Die Qualität des Bildungssystems ist nicht allein ausschlaggebend für die zukünftige Entwicklung des Bildungsstands und der Bildungsmobilität. Ein entscheidender Faktor wird auch die Integration sein. Denn in den vergangenen Jahren sind viele junge Menschen nach Deutschland gekommen, deren Qualifikationen häufig weit unter denen gleichaltriger Deutscher liegen. »Umso wichtiger ist es, die Zugezogenen in die Schul- und Arbeitswelt zu integrieren und ihnen so die Möglichkeit zu geben, einen Beruf auszuüben«, so Geis.
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