Deutscher Bildungsexport: Auf Wachstum ausgerichtet

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
iMOVE4

iMOVE analysiert die Trends der vergangenen zehn Jahre 

Der Export beruflicher Aus- und Weiterbildung ist heute ein stabiles und auf Dauer aussichtsreiches Geschäftsmodell der deutschen Bildungswirtschaft. Über zwei Drittel der Bildungsanbieter aus Deutschland erwarten, dass ihr Auslandsgeschäft weiter wächst. Damit sieht die Branche ihre Exportperspektiven so optimistisch wie kaum eine andere. Sie kann sich vor allem den guten internationalen Ruf des dualen Berufsbildungssystems in Deutschland zu Nutze machen.

Das zeigen die Befragungen der Bildungsexporteure aus den vergangenen zehn Jahren, die iMOVE regelmäßig als Trendbarometer veröffentlicht hat und nun in einer neuen Analyse mit dem Titel »Auf Wachstum ausgerichtet« zusammenfasst.

Nach Einschätzung der Bildungsanbieter aus Deutschland arbeiten rund 2.500 von ihnen exportorientiert. Sie waren zwischen 2007 und 2016 weltweit in 139 Ländern geschäftlich aktiv. Die Branche zeigt sich flexibel bei Veränderungen der Märkte und der Kundenwünsche und investiert in die Mehrsprachigkeit des Marketings und der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den Angeboten der beruflichen Aus- und Weiterbildung rangieren die technischen Berufe und Fortbildungen für das Management beständig vorn. Über die Hälfte der deutschen Anbieter verkaufen entsprechende Leistungen im Ausland. Daneben haben sich medizinische und soziale Berufe als wichtige Angebotsbereiche etabliert, bei denen die Nachfrage seit 2007 kontinuierlich steigt.

Wie das Exportgeschäft insgesamt ist auch der Bildungsexport den Auswirkungen globaler wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen unterworfen und leidet besonders bei einer angespannten Sicherheitslage und ökonomischen Schwächen in den Märkten. Die wichtigsten Ziele der Ausfuhren haben sich in der vergangenen Dekade von West- und Osteuropa nach Asien verlagert. Dort stehen die Anbieter angesichts der sich wandelnden Bedarfe besonders in China und Indien vor neuen Herausforderungen. Ein beständiges Wachstum ihrer Geschäftstätigkeit stellen sie in Lateinamerika fest, während sich ihre Aktivitäten in Afrika leicht verringern. In den vorübergehend aussichtsreichen Märkten des Nahen Ostens erschweren politische Unruhen und der Verfall des Ölpreises das Engagement deutscher Bildungsexporteure.

Hintergrund
iMOVE ist die Exportinitiative »Training – Made in Germany« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Als Arbeitsbe­reich des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unterstützt iMOVE deutsche Anbieter bei der Er­schließung internationaler Märkte mit einem umfangreichen Serviceangebot. Mit der Marke »Training – Made in Germany« wirbt iMOVE im Ausland für deutsche Kompe­tenz in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

 

 

Berufliche Weiterbildung liegt bei den Angeboten der deutschen Bildungsexporteure vorn
iMOVE legt Trendbarometer 2019 vor: Deutsche Bildungsbranche international erfolgreich bei Fachkräftequalifizierung   Die praktische Qualifizierung von Fachkräften durch die Vermittlung beruflicher Hand­lungskompetenz ist für...
Internationalisierungsstrategien für die Bildungswirtschaft
Neuer Leitfaden für den Export beruflicher Aus- und Weiterbildung  Deutsche Aus- und Weiterbildungsangebote unter der Dachmarke »Training - Made in Germany« genießen dank ihrer hohen Qualität weltweit einen hervorragenden Ruf und erfreuen...
iMOVE: Marktstudie Iran für Bildungsexporteure verfügbar
Seit der Lockerung des Wirtschaftsembargos gegen Iran strebt das Land mit Nachdruck internationale Kooperationen an, um die Modernisierung der eigenen Industrie und ihre Wettbewerbsfähigkeit voranzutreiben. Der Mangel an lokalen Fachkräften mit...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • »Mein Bildungsraum« in der Kritik

    Kurzbesprechung des Artikels »Digitalisierung: Großprojekt des Bundes "Mein Bildungsraum" in der Kritik« von Dorothee Wiegand Der Artikel von Dorothee Wiegand (veröffentlicht auf heise.de) bietet einen umfassenden Überblick zum BMBF-Projekt »Mein...

  • Informatikunterricht in Deutschland: Große Fortschritte, aber noch viel zu tun

    Informatik-Monitor 2024/25: Fortschritte und Herausforderungen  Im Schuljahr 2024/25 werden fast drei Viertel aller Schülerinnen und Schüler Informatik als Pflichtfach belegen. Das geht aus dem aktuellen Informatik-Monitor 2024/25 hervor, den die...

  • Bildungsplattform »Mein NOW«: Potenzial ungenutzt

    Portal »mein NOW«: Kritik an Usability und Zielgruppenansprache Die Bildungsjournalistin Gudrun Porath hat in einer Kolumne auf Haufe.de das Online-Portal »mein NOW« kritisch beleuchtet und kommt zu dem Schluss, dass die Weiterbildungsplattform »hinter den...

  • Anhörung zum AFBG: Experten für die Förderung beruflicher Weiterbildung

    Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG), der insbesondere der Stärkung der beruflichen Weiterbildung und Fachkräftesicherung dienen soll, ist bei einer öffentlichen...

  • Fünf Wege zu mehr Flexibilität: Empfehlungen für die nachschulische Bildung

    Übergänge in Ausbildung und Studium - Wie die Politik in Zeiten des Fachkräftemangels nachschulische Bildung gestalten muss Expert*innen plädieren für mehr Flexibilität in der nachschulischen Bildung Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einer großen...

 

 

.