Grüne: Erasmus+ stärken!
Die Europaskepsis scheint immer stärker um sich zu greifen. Spätestens mit der Brexit-Entscheidung blicken immer mehr Europäer mit Sorge auf die Zukunft Europas. Das schreiben Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Antrag. Bündnis 90/Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, sich umso mehr auf europäischer Ebene dafür einzusetzen den Erasmus+-Studiengang zu stärken, der sich an Studenten richtet, die sich das Lernen im Ausland ohne die Förderung nicht leisten könnten.
Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. In Erasmus+ werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst. Erasmus+ ist mit einem Budget in Höhe von rund 14,8 Milliarden Euro ausgestattet. Mehr als vier Millionen Menschen werden nach Einschätzung der EU voraussichtlich bis 2020 von diesen EU-Mitteln profitieren. Das auf sieben Jahre ausgelegte Programm soll Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit verbessern und die Modernisierung der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung und der Kinder- und Jugendhilfe voranbringen.
Die Grünen schreiben in ihrem Antrag, Erasmus+ wolle alle bewegen, von den Jugendlichen in den Sommerferien bis zum erwachsenen Altenpflegeumschüler, vom Studierenden bis zur Auszubildenden in der Systemgastronomie.
Nach Ansicht der Grünen sei für viele Menschen Europa selbstverständlicher Alltag, begeistere die Menschen. Gerade die Jugend lebe und schätze Europa mit all seiner Vielfalt, seinen Freiräumen und Möglichkeiten. Mehr als sieben Millionen Europäer hätten dank Erasmus+ und seiner Vorgängerprogramme schon einmal in einem anderen europäischen Land gelebt und gelernt. Wer Europa auf diese Weise erfahren habe, kenne seinen Wert.
Ferner soll mit einer europaweiten Offensive für sozial-ökologische Investitionen und Innovationen die "europäische Jugendgarantie" umgesetzt werden, damit alle jungen Europäer spätestens vier Monate nach ihrem Schulabschluss einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erhalten.
Außerdem machen sich die Grünen dafür stark, zwischen den Teilnehmerstaaten Ideen voranzubringen, wie alle europäischen Regionen von Erasmus+ profitieren können. Eingefahrene Ströme nur in eine bestimmte Richtung oder nur zwischen bestimmten Staaten sollten zugunsten vielfältiger Austauschkontakte überwunden werden. Dazu müssten vor allem kleinere Staaten in Randlagen, mit komplexen Sprachen und auf den ersten Blick herausfordernden Lern- und Lebensbedingungen als Anlauforte gestärkt und vermehrt ins Bewusstsein gebracht werden.
Ferner fordern die Grünen die Bundesregierung auf, auf nationaler Ebene dafür zu sorgen, bis 2020 für die Bildung sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf zuwenden. Auch soll für Forschung und Entwicklung ein ehrgeizigeres Ziel in den Blick genommen werden als 3 Prozent. Die Fraktion setzt sich dafür ein, dass gesamtstaatlich bis 2025 insgesamt mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung ausgegeben werden. Beide Ziele gingen Hand in Hand: Spitzenleistungen in Forschung und Entwicklung seien auf Dauer nur zu erreichen und zu halten, wenn das Bildungssystem leistungsfähiger, das heißt durchlässiger, chancenreicher und individuell fördernder werde.