Bundesregierung lobt Berufsbildung

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Deutscher Bundestag 2

Die Qualität der deutschen Berufsbildung, ihre Orientierung an einem ganzheitlichen Berufskonzept, die vergleichsweise guten Übergänge von Ausbildung in Beschäftigung sind ausschlaggebend für den Erfolg des deutschen Systems. Deutschland habe im EU-Vergleich die geringste Jugendarbeitslosigkeit. Auch daher rühre das hohe internationale Ansehen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Unterrichtung zum Berufsbildungsbericht 2017.

Mit rund 330 anerkannten Ausbildungsberufen, die es in Deutschland gebe, hätten die Jugendlichen gute Voraussetzungen, um einen Beruf zu finden, der ihren eigenen Interessen am besten entspreche. Auch die späteren Übernahmechancen nach abgeschlossener Ausbildung seien gut. Der Grund dafür liege in der Nähe des dualen Berufsausbildungssystems zum Arbeitsmarkt. Den Unternehmen sichere das berufliche Bildungssystem den Fachkräftenachwuchs und sei damit eine zentrale Säule des Erfolgs der deutschen Volkswirtschaft.

Für die jungen Menschen, die sich um einen Ausbildungsplatz beworben haben, hätten sich die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz erneut verbessert. Rechnerisch standen 100 ausbildungsplatzsuchenden Schulabgängern 104,2 Ausbildungsangebote gegenüber - so viele wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.

Als zentrales Problem nennt der Berufsbildungsbericht die Passungsprobleme, die erneut zugenommen hätten. Dabei gebe es erhebliche Unterschiede zwischen Berufen und Regionen. Zudem sei die Ausbildungsbetriebsquote erneut gesunken und lag 2015 bei 20,0 Prozent (2014: 20,3 Prozent). Der Bestandsverlust an Ausbildungsbetrieben sei ausschließlich auf die Nichtbeteiligung von Kleinstbetrieben (weniger als zehn Beschäftigte) in neuen Branchen ohne Ausbildungstradition zurückzuführen. Ferner sei das Interesse junger Frauen an dualen Ausbildungsberufen ebenfalls weiter gesunken, diesmal um 3.500 (- 1,7 Prozent) auf 204.100. Die Zahl der Ausbildungsverträge mit jungen Männern sei dagegen um 1.700 (+ 0,5 Prozent) auf 316.200 gestiegen. Junge Frauen seien jedoch weiterhin deutlich stärker in vollzeitschulischen Berufsausbildungen, insbesondere in den Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens vertreten. Zuletzt hätten auch mehr junge Frauen ein Studium aufgenommen.

Zudem unterstreichen die Autoren, dass nach deutlichen Rückgängen der Anfängerzahlen im Übergangsbereich zwischen 2005 (417.600) und 2014 (252.700) die Zahl der Anfänger im Übergangsbereich nach 2015 (266.200) auch 2016 angestiegen sei. Sie hätte bei 298.800 gelegen. Dies entspreche einem Anstieg um 32.600 (+12,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg sei im Wesentlichen auf Integrationsmaßnahmen für junge Flüchtlinge zurückzuführen. Ohnehin sei die Bildungsintegration der Geflüchteten mit Bleibeperspektive, von denen rund 50 Prozent unter 25 Jahren seien, ein wichtige Aufgabe. Während für ältere Geflüchtete neben der beruflichen Ausbildung besonders die Anerkennung von bereits erworbenen beruflichen Kompetenzen sowie die Qualifizierung ein wichtiges Handlungsfeld sei.

Ferner fordert der Berufsbildungsbericht die Anpassung der Berufsbildung an die sich durch die Digitalisierung verändernden Technologien und Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft, sowie der digitalen Lehr- und Lernkompetenzen.

 

 

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