Digitalisierung in Berufs- und Weiterbildung muss den Menschen dienen

GEW2

GEW fordert mehr Lehrkräfte für Berufsbildende Schulen und die Weiterbildung 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft an, mehr Lehrende in der Berufsbildung und der Weiterbildung zu beschäftigen. Diese müssten zusätzliche Qualifizierungsangebote erhalten. »Der Trend zu mehr Vernetzung und weiterer Verdichtung der Arbeitsbeziehungen führt zu neuen Lernformaten. Er erfordert neue Kompetenzen in der beruflichen Bildung und der Weiterbildung. Diese Entwicklung können wir schon jetzt in der Industrie, den Dienstleistungsbereichen, im Handwerk und in der Erwachsenenbildung beobachten«, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, während der Tagung »Die digitale R*Evoultion? – Herausforderungen für Berufliche Bildung und Weiterbildung« am Freitag in Hamburg. »Das Bildungswesen ist nicht ausreichend finanziert und schlecht ausgestattet. So sind die neuen Herausforderungen nur schwer zu bewältigen«.

»Sowohl die Arbeits- als auch die Ausbildungs- und Studienbedingungen der Lehrkräfte an beruflichen Schulen müssen deutlich verbessert werden. Sonst wird der Lehrkräftemangel weiter dramatisch steigen. Zudem brauchen wir ein Bundesgesetz für die Weiterbildung, das endlich den Zugang, die Teilnahme und die Finanzierung der Weiterbildung und der Lehrenden einheitlich auf hohem Niveau sicher stellt«, benannte Klinger die Mindestbedingungen, damit die Herausforderungen der Digitalisierung gemeistert werden können.

Der GEW-Experte machte deutlich, dass Bildung - gerade mit Blick auf die Digitalisierung - den Menschen und ihrer umfassenden Persönlichkeitsentfaltung dienen müsse. Arbeitsorganisation, Mitbestimmung und Tarifbindung seien für die im Bildungswesen Beschäftigten im Sinne guter Arbeit zu gestalten, so wie dies für alle Arbeitsgebiete der Gesellschaft gilt. Unterrichtsprinzipien wie »Augmented Reality«, mit der modernste Technik virtuell in den Unterrichtsraum gebracht werden kann, müssten auch in der Berufs- und Weiterbildung mediendidaktisch kritisch hinterfragt und begleitet werden. »Der Einsatz neuer Medien im Unterricht darf nicht dazu führen, dass benachteiligte Menschen noch mehr in Gefahr geraten, gesellschaftlich abgehängt zu werden«, betonte Klinger. Er forderte die Länder auf, für ihre beruflichen Schulen und die Einrichtungen der Erwachsenenbildung nachhaltige Konzepte der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte zu entwickeln und umzusetzen.

 

 

  VERWEISE  
  •  ...

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

25.04.2025

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung in Schwerin ist das »Landesnetzwerk Weiterbildung« offiziell gestartet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank, Markus Biercher von der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere Partner …

23.04.2025

Weiterbildung 2025: Wer überzeugt laut SZ Institut? Lebenslanges Lernen ist heute ein fester Bestandteil des modernen Lebensstils. Doch die Auswahl an Kursen und Programmen ist riesig und oft unübersichtlich. Das SZ Institut hat deshalb erneut die besten Anbieter für …

22.04.2025

Das Paradox der Weiterbildung: Hohe Wertschätzung, geringe Teilnahme Die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz misst der Weiterbildung eine zentrale Bedeutung für den Unternehmenserfolg bei. Dies geht aus einer aktuellen SVEB-Studie »Bedeutung und …

15.04.2025

Wer profitiert von betrieblicher Weiterbildungsförderung? In deutschen Unternehmen erhalten Beschäftigte mit höherem Bildungsabschluss deutlich häufiger Unterstützung für Weiterbildungen als Geringqualifizierte. Das zeigt eine aktuelle IAB-Auswertung des Nationalen …

.
Oft gelesen...