Leistung macht Schule
Bund und Länder fördern gemeinsam leistungsstarke Schülerinnen und Schüler
Mit einer bundesweiten Auftaktveranstaltung in Berlin startet heute die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern »Leistung macht Schule«. Mit dieser Initiative sollen in den kommenden zehn Jahren die schulischen Entwicklungsmöglichkeiten talentierter Kinder und Jugendlicher - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status - im Regelunterricht gefördert werden. Das Bundesbildungsministerium und die Länder stellen zu gleichen Teilen insgesamt 125 Millionen Euro bereit. In der ersten Phase (2018-2022) nehmen bundesweit 300 Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich an der Initiative teil.
Die Länder haben die 300 Schulen in einem sorgfältigen, mehrstufigen Auswahlprozess ausgewählt. Kriterien waren u.a. die regionale Verteilung, die Beteiligung aller länderspezifischen Schularten, die Ausgewogenheit von Schulen mit »Expertise« (»Vorerfahrung«) und Schulen mit wenig »Expertise«, des Weiteren die Einbeziehung von Schulen mit hohem Migrantenanteil sowie sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern sowie Verbundnetzstrukturen.
»In vielen Klassenzimmern aller Schulformen sitzen unerkannte Talente. Diese Schülerinnen und Schüler wollen wir frühzeitig entdecken und fördern. Denn eine chancengerechte Bildungspolitik bedeutet auch, den leistungsstarken und talentierten jungen Menschen die bestmöglichen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten zu können«, sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Das Bundesbildungsministerium unterstützt daher eine praxisnah ausgerichtete Forschung, um Strategien und Konzepte zur Talentförderung in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Schulen zu entwickeln.
Die Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig, betonte: »Die Identifikation und Förderung von Talenten sind genauso wichtig, wie die Förderung von schwächeren Schülerinnen und Schülern. Das ist ein zentrales Element der Bildungsgerechtigkeit an unseren Schulen. Für die immer komplexeren Probleme unserer Welt brauchen wir Menschen, die mit hoher Kompetenz, wacher Intelligenz und sozialer Verantwortung zu denken und zu arbeiten gelernt haben. Dazu müssen wir die Leistungsstärkeren in allen Schularten genauso fördern, wie leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler. In einer immer heterogeneren Gesellschaft stellt sich zudem die Aufgabe, Potenziale auch dort zu erkennen, wo man sie nicht auf den ersten Blick vermutet.«
Herbert Püls, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, sagte: »Die Initiative kann entscheidend zur Weiterqualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern beitragen: Sie wird die diagnostischen, didaktischen und kommunikativen Kompetenzen von Lehrkräften im Bereich der schulischen Förderung von leistungsstarken oder besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schüler stärken«.
Staatsrat Rainer Schulz von der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung ergänzte: »Durch die Initiative werden Potenziale von Kinder und Jugendlichen rechtzeitig erkannt: Besonders leistungsstarke Kinder und Jugendliche benötigen geeignete Formen des Lehrens und Lernens sowie auf sie passgenau zugeschnittene und aktivierende Angebote der Beratung und Begleitung«.
Prof. Dr. Gabriele Weigand, Koordinatorin des Forschungsverbundes, der die Schulen bei ihrer Arbeit unterstützt, unterstrich: »Die enge Kooperation von Schulen und Wissenschaft im Entwicklungs- und Forschungsprojekt »Leistung macht Schule« bringt deutschlandweit einen Schub in die Schul- und Unterrichtsentwicklung und sie trägt zur Weiterprofessionalisierung der Lehrkräfte bei. Das Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Potential- und Leistungsförderung aller Kinder und Jugendlichen. Das ist Kernaufgabe jeder Schule und auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit – über strukturelle, regionale und Ländergrenzen hinweg«.
Der interdisziplinäre Forschungsverbund, der die Schulen begleitet, besteht aus 15 Universitäten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden gemeinsam mit den teilnehmenden Schulen eine leistungsfördernde Schulkultur entwickeln. Sie soll sich positiv auf die Unterrichtsqualität, die Motivation der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler auswirken. Darüber hinaus werden Lehrkräfte in ihrer Diagnose- und Didaktik-Kompetenzen geschult und ihre Zusammenarbeit in Schulnetzwerken gefördert.
In der zweiten Phase (2023-2027) sollen die von Schulen und Forschungsverbund gemeinsam entwickelten Konzepte, Maßnahmen und Materialien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert und weiteren Schulen bundesweit zur Verfügung gestellt werden.
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