DGB kritisiert schlechte Chancen auf Weiterbildung bei Geringqualifizierten

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Der Anteil der Geringqualifizierten unter den Arbeitslosen steigt. Besonders im Hartz-IV-System ist der Anstieg sichtbar: Immer häufiger werden Geringqualifizierte von den Jobcentern und nicht von der Arbeitslosenversicherung betreut. Das Problem: Die Jobcenter fördern diese Zielgruppe deutlich seltener mit geeigneten Weiterbildungsmaßnahmen als die Arbeitsagenturen – das zeigt eine aktuelle Auswertung des DGB.

Die Arbeitslosenquote von Ungelernten ist etwa viermal höher als bei Menschen mit abgeschlossener Ausbildung. Und der Anteil von Menschen ohne formalen Qualifikationsabschluss an allen Arbeitslosen steigt kontinuierlich an. Im Hartz-IV-System steigt der Anteil der Geringqualifizierten deutschlandweit sogar von 50,7 Prozent im Jahr 2009 auf 55,5 Prozent im Durchschnitt des Jahres 2014. »Es findet also eine messbare Verschiebung der Probleme von der Versicherung zu den Jobcentern statt«, heißt es in der DGB-Auswertung. Sprich: Statt von der Arbeitslosenversicherung, also den Agenturen für Arbeit, werden Geringqualifizierte mehr und mehr von den Jobcentern, also im Hartz-IV-System, betreut. »Ein Trend, der sich verstärkt«, stellt die DGB-Auswertung fest.

Trotz größerem Bedarf bei Geringqualifizierten: Weiterbildung weniger intensiv

Die »Förderintensität« durch Weiterbildung sei für Gerinqualifizierte »in den Jobcentern niedriger als im Versicherungssystem«, so die DGB-Auswertung. Obwohl Geringqualifizierte eigentlich einen höheren Bedarf an passenden Weiterbildungsmaßnahmen hätten, als andere Arbeitslosengruppen, haben sie oft das Nachsehen.

Nachträgliche Bildungsangebote ernster nehmen – auch ohne kurzfristige Vermittlungserfolge

»Wesentliche Ursachen hierfür sind die unzureichende Mittelausstattung der Jobcenter, aber auch eine häufige Ausrichtung auf einen eher kurzfristigen Integrationserfolg ohne Beachtung mittel- und langfristiger Perspektiven«, heißt es in der DGB-Auswertung. »Die Aufgabe, auch Menschen, die vielfach keine gute Bildung erhalten konnten, nun nachträglich noch zu derartigen Angeboten zu bewegen, muss noch viel ernster genommen werden, auch wenn hier nicht immer kurzfristige Erfolge möglich sind«.

 

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