Digitalisierung: Jedes vierte KMU sorgt für IKT-Weiterbildung
Bei der Beschäftigung von IT-Fachkräften sind die KMU europaweit nur durchschnittlich
Lediglich jedes sechste Unternehmen (17%) in Deutschland mit 10 bis 249 Mitarbeitern beschäftigt eigene Fachkräfte, die auf die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) spezialisiert sind. Damit liegen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zwar im EU-Durchschnitt – jedoch weit hinter den KMU in Irland (32 %), Belgien (28%) und Ungarn (26 %). Allerdings lässt sich anhand der statistischen Zahlen von Eurostat nicht ablesen, inwiefern die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland fehlendes spezifisches IKT-Fachwissen extern einkaufen und beispielsweise mit jungen innovativen Start-ups im IKT-Bereich zusammenarbeiten.
Im Hinblick auf die IKT-Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zeigen sich dagegen die KMU in Deutschland überdurchschnittlich: Gut jedes vierte Unternehmen (26 %) sorgt dafür, dass die eigenen Beschäftigten das nötige Wissen erhalten. Nur die KMU in Finnland (36 %), Belgien (33 %) sowie in Österreich und Irland (29 %) sind in dieser Hinsicht noch aktiver. Dies belegt, dass die KMU in Deutschland den technologischen Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, durchaus als Chance verstehen.
Zum gleichen Ergebnis war im vergangenen Jahr eine Unternehmensbefragung des IfM Bonn im Verarbeitenden Bereich gekommen: Ebenso wie die Vertreter von Großunternehmen negierten die Befragten in den KMU überwiegend, dass ihre Mitarbeiter durch moderne Technologien ersetzt werden könnten. Im Gegenteil: Die überwiegende Mehrheit ist der Meinung, dass die neuen Technologien die Beschäftigten dabei unterstützen, ihre Arbeitsproduktivität zu erhöhen. »Unter den kleinen Unternehmen erwarteten jedoch fast ein Viertel, dass ihre Beschäftigten durch den digitalen Wandel zunehmend nur noch Handlangertätigkeiten ausüben und von der Technik fremdbestimmt werden könnten. Damit stehen die Unternehmen mit maximal 49 Mitarbeitern den Auswirkungen des digitalen Wandels skeptischer gegenüber als größere Unternehmen«, berichtet IfM-Wissenschaftler Dr. Christian Schröder.
Unter den Großunternehmen in Deutschland verfügt die überwiegende Mehrheit (77 %) über IKT-Fachkräfte – eine ähnlich hohe Zahl (78 %) sorgt für die entsprechende Weiterbildung seiner Beschäftigten. Damit liegen die Großunternehmen in beiden Bereichen über dem EU-Durchschnitt (75 % bzw. 69 %).
VERWEISE
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Gemeinsame KI-Offensive: Bund und Länder fordern verstärkte Förderung der Künstlichen Intelligenz Die Wissenschaftsministerkonferenz hat Ende Januar 2025 ein Positionspapier verabschiedet, in dem eine verstärkte Zusammenarbeit von Bund und Ländern …
Überblick: Zugang zu digitalen Lernplattformen Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 83 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland Zugang zu digitalen Lernplattformen wie Moodle oder iServ haben. Diese ermöglichen es, den …
Künstliche Intelligenz und Upskilling: Chancen und Herausforderungen Künstliche Intelligenz (KI) verspricht erhebliche Produktivitätsgewinne für Unternehmen, dennoch wird ihr Potenzial oft nicht ausgeschöpft. Eine Studie von mytalents.ai mit 1. …
Großer Nachholbedarf bei der Stärkung von KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen Viele Unternehmen erkennen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI), doch oft bleibt dieses ungenutzt. Der Grund: Es mangelt den Mitarbeitenden an praktischen …