Sieben Mythen über berufliche Weiterbildung
Vermutungen, Spekulationen und Mythen in Bezug auf berufliche Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung gibt es reichlich. Aber wie viele davon fußen tatsächlich auf Fakten? Die Betreiber von kursfinder.de haben einige hilfreiche und interessante Statistiken aus dem Internet zusammengesucht, die die häufigsten Mythen entlarven.
Mythos #1: »Nur Großkonzerne ermöglichen ihren Mitarbeitern Weiterbildungen«
Eins steht fest: Je größer ein Unternehmen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Personalentwicklungsplan sowie ein Jahresbudget für die Weiterbildung der Belegschaft gibt. Das geht aus der Erhebung »Berufliche Weiterbildung in Unternehmen« des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Erhebung zeigt aber auch das Bestreben kleinerer Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu schulen: 68,5 % der Kleinstunternehmen mit 10 bis 19 Mitarbeitern nutzen Weiterbildungsmaßnahmen, bei den Kleinunternehmen mit 20 bis 49 Mitarbeitern sind es 78,1 %, bei den mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern sogar 87,3 %.
Mythos #2: »Eine Weiterbildung hilft mir auch nicht dabei, einen Job zu finden«
Arbeitgeber suchen Arbeitnehmer, aus deren Lebenslauf hervorgeht, dass sie über die für die Stelle erforderlichen Fähigkeiten verfügen. Im Idealfall können die Bewerber belegen, dass sie einen entsprechenden Kurs besucht haben – besonders gut ist es, wenn sie ein Zertifikat in der Tasche haben. Die aktuelle Statistik »Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern 2017«« der Bundesagentur für Arbeit belegt die Tatsache, dass sich eine gute Weiterbildung durchaus lohnt, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen: 54 % der Weiterbildungsteilnehmer finden nach Abschluss der Maßnahme eine neue Stelle.
Mythos #3: »Weiterbildung hat bei Arbeitgebern keine Priorität«
Ganz im Gegenteil: Die Weiterbildungsbudgets in Unternehmen bleiben in den letzten Jahren konstant und steigen teilweise sogar an. Laut der aktuellen TNS Infratest-Studie »Weiterbildungstrends in Deutschland 2018« sehen 78 % der Personalentscheider in Weiterbildung einen klaren Wettbewerbsvorteil. Aus der Untersuchung des Vorjahres geht zudem hervor, dass 80 % der Befragten in einer erfolgreichen Weiterbildung einen Grund sehen, das Gehalt anzupassen. 88 % der Personalentscheider wissen, dass Weiterbildung zum beruflichen Aufstieg verhilft.
Mythos #4: »Seminare sind doch nicht modern oder digital genug«
Die Belegschaft von heute ist zunehmend technisch versiert, da mehr und mehr Menschen, die den Arbeitsmarkt erobern, in der Ära des Internets, iPods, iPads, Smartphones usw. aufgewachsen sind. Um diesen Nachwuchskräften gerecht zu werden, wird auch der Weiterbildungsmarkt digitaler und moderner. Als »wichtig« bis »sehr wichtig« für die Lernmotivation und berufsbegleitende Weiterbildung werden von Unternehmen folgende digitale Medien und Formate eingestuft: Lern-Apps (63 %), Online-Campus (69 %), Lern-Videos (75 %), Studienmaterial in digitaler Form (77 %), Webinare (78 %), Webbased Trainings (79 %).
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat außerdem das Förderprogramm "Digitale Medien in der beruflichen Bildung" ins Leben gerufen. Das Fördervolumen liegt bei rund 150 Millionen Euro. Das Programm soll die Nutzung digitaler Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung fördern.
Mythos #5: »E-Learning wird nicht als richtige Weiterbildung anerkannt«
45 Prozent aller Unternehmen setzen E-Learning im gesamten Unternehmen oder in Unternehmensteilen ein.
Am häufigsten wird diese Weiterbildungsform genutzt für:
- Produktschulungen (60 %)
- Schulungen in IT-Standardanwendungen (57 %)
- Schulungen kaufmännischer Fachkompetenzen (39 %)
Es ist wichtig zu wissen, dass E-Learning nur eine Weiterbildungsmethode ist. Die Kernfrage sollte sein, ob der Kursanbieter etabliert ist oder nicht. Ein E-Learning-Kurs eines anerkannten und seriösen Anbieters wird mehr anerkannt als ein Präsenzkurs eines weniger bekannten Anbieters.
Mythos #6: »Ich werde die Weiterbildung selbst bezahlen müssen«
In Zeiten des Fachkräftemangels und angesichts der Digitalisierung nimmt die Weiterbildungsfinanzierung durch den Arbeitgeber zu. 65 % der Unternehmen unterstützen die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter finanziell. Im Schnitt investiert jedes Unternehmen jährlich 683 Euro in die Weiterbildung eines Mitarbeiters.
Mythos #7: »Weiterbildungen sind theorielastig und nicht praktisch genug«
Unternehmen sind kreativer denn je, wenn es um praxisbezogene, realitätsnahe Weiterbildungen geht. Die Möglichkeiten umfassen
- Gamification
- Rollenspiele
- Virtual Reality
- Praktikas
- Training On-the-Job
- Simulation
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