Studie belegt positiven Einfluss von Weiterbildung auf Innovation

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Die heute veröffentlichte Studie »Adult education and Innovation« von Dieter Dohmen und Galiya Yelubayeva zeigt, dass die Teilnahme von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an beruflicher Weiterbildung einen signifikant positiven Einfluss auf wirtschaftliche Innovation besitzt. Voraussetzung ist dabei ein Arbeitsumfeld, das durch komplexe Aufgabenstellungen, eigenverantwortliche Entscheidungskompetenzen und Lernen am Arbeitsplatz gekennzeichnet ist. Weiterbildung allein wirkt sich nicht automatisch förderlich auf Innovation aus.

Für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sind Innovationen ein entscheidender Faktor. Dies setzt jedoch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraus, die nicht nur eigenverantwortlich und kreativ handeln, sondern zugleich auch kontinuierlich ihre Kompetenzen weiterentwickeln. Bislang existieren allerdings nur wenige Untersuchungen dazu, ob und inwieweit Weiterbildung Auswirkungen auf die Innovationskraft eines Landes hat. Das FiBS hat diese Lücke nun geschlossen und eine Studie zu dem Thema »Adult education and Innovation« vorgelegt.

Die Ergebnisse weisen eindeutig darauf hin, dass die Kombination aus komplexen Arbeitsaufgaben, Lernen am Arbeitsplatz und zusätzlichen Weiterbildungsmaßnahmen zur Innovationsleistung beitragen. Dagegen zeigen Arbeitsumgebungen mit geringerer Eigenverantwortlichkeit und Aufgabenkomplexität sowie mit weniger Lernmöglichkeiten erhebliche negative Auswirkungen auf die Innovation. Die Studie stützt sich dabei auf Daten aus verschiedenen europäischen Studien zur Weiterbildung und zu Arbeitsbedingungen, so z.B. des Continuing Vocational Training Survey CVTS und des European Working Conditions Survey EWCS.

Vom aktuellen Forschungsstand ausgehend wurde in dieser Studie der Innovationsindex von 28 europäischen Ländern betrachtet. Dabei wurden mittels statistischer Verfahren die Auswirkungen verschiedener Weiterbildungsindikatoren (darunter die Teilnahme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; der Anteil der Unternehmen, die Weiterbildung anbieten; Kosten und Umfang) und des Arbeitsumfelds auf das jeweilige Innovationsniveau untersucht. Gleichzeitig wurden in der Untersuchung PISA-Ergebnisse der jeweiligen Länder, der Anteil an Hochschulabsolventen, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowie das Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf als weitere mögliche Einflussfaktoren berücksichtigt.

»Die Studie belegt damit erstmals, dass Weiterbildung einen positiven Einfluss auf die Innovationsfähigkeit von Ländern hat,« stellt Dr. Dieter Dohmen, der Direktor des FiBS fest. »Bisher ging man davon aus, dass insbesondere die Arbeitsorganisation wichtig für Innovation ist. Wird diese komplexe und flexible Arbeitsorganisation aber durch Weiterbildung ergänzt, dann verbessert sich der Erklärungsgehalt noch einmal deutlich«.

Die veröffentlichte Studie ist Teil des vom FiBS durchgeführten Projekts »Volks- und regionalwirtschaftliche Kosten, Effekte und Finanzierung der Weiterbildung«. Das Projekt wird im Rahmen des Förderschwerpunkts »Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung« vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.

Hintergrund
Das FiBS ist eine private, interdisziplinäre Forschungs- und Beratungseinrichtung sowie ein führender Think Tank und arbeitet seit 25 Jahren zu bildungs- und sozialökonomischen Themen auf deutscher, europäischer und weltweiter Ebene. Mit unterschiedlichen Fokussierungen betrachten wir Bildungsbereiche und setzen sie zu sozialen, innovativen, digitalen und arbeitsmarktpolitischen Themen in Beziehung. Auf diese Weise möchten wir zum Konzept des Lebenslangen Lernens beitragen.

  

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