Investitionen in Bildung haben sich seit 2008 verdoppelt

Deutscher Bundestag 2

Bundesregierung: Hohe Priorität von Bildung und Forschung 

Die Gesamtausgaben für Bildung und Forschung sind seit 2008 deutlich um rund 65 Milliarden Euro angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von fast einem Drittel. Aufgrund der erfreulicherweise guten konjunkturellen Entwicklung konnte der Anteil am Bruttoinlandsprodukt nicht gesteigert werden. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen und zieht damit Bilanz zum Thema »Zehn Jahre Dresdner Bildungsgipfel«.

Der Bund habe seine Investitionen in Bildung seit 2008 verdoppelt, alleine in den letzten beiden Jahren sind sie um jeweils knapp eine Milliarde Euro auf 11,1 Milliarde Euro im Jahr 2017 angestiegen. Die Forschungsausgaben seien im gleichen Zeitraum um gut die Hälfte auf über 17 Milliarden Euro (2017) angestiegen. »Dies zeigt die hohe Priorität, die Bildung und Forschung im Bundeshaushalt genießen«, schreibt die Bundesregierung.

Das Erreichen der von der Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegten gemeinsamen Bildungsstandards werde regelmäßig durch Vergleichsarbeiten - die sogenannten Bildungstrends - überprüft. Diese würden in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Deutsch und in der ersten Fremdsprache vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) alle drei Jahre für die Sekundarstufe I und alle fünf Jahre für die Primarstufe durchgeführt. Eine nach strengen wissenschaftlichen Kriterien ermittelte Stichprobe von bundesweit mehr als 30.000 Kindern aus allen Ländern nehme an den Tests teil, so dass sich aus den Ergebnissen unmittelbare Vergleiche in Bezug auf das Erreichen der vereinbarten Bildungsstandards zwischen den Ländern ablesen ließen. Die Ergebnisse seien Teil der datenbasierten Qualitätssicherung in der Schulbildung.

Die Zahl der Schüler sei im Zeitraum seit 2008 deutlich gesunken, von rund 9 Millionen im Schuljahr 2008/2009 auf 8,3 Millionen im Schuljahr 2016/2017 an allgemeinbildenden Schulen und von 2,8 Millionen auf 2,5 Millionen an beruflichen Schulen. Dies entspreche einem Rückgang von rund 8 Prozent. Im gleichen Zeitraum seien die öffentlichen Ausgaben für allgemeinbildende und berufliche Schulen von 52,8 Milliarden Euro auf 64,9 Milliarden Euro angestiegen, dies entspreche einem Zuwachs von 23 Prozent. Entsprechend positiv hätten sich auch die Ausgaben je Schülerin und Schüler entwickelt; diese seien von 5.200 Euro im Jahr 2008 auf 6.900 Euro im Jahr 2015 angestiegen. Die Länder hätten in diesem Zeitraum weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Bildungsqualität, etwa in den Bereichen Bildungsmonitoring und Qualitätssicherung, unternommen.

Die Entwicklung des Anteils der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss sowie der Erwachsenen ohne Berufsabschluss habe in 2008 noch 7,5 Prozent betragen, während es 2017 rund 6,5 Prozent seien. Berlin habe mit 10,5 Prozent die höchste Quote, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 9,9 Prozent und Bremen mit 8,9 Prozent. Die wenigsten Schulabbrecher gebe es in Hessen mit 5,0 Prozent und in Hamburg mit 5,6 Prozent.

Der Anteil der Bevölkerung im Alter von 25 bis unter 65 ohne beruflichen Bildungsabschluss und Ländern sei in den Jahren zwischen 2008 mit 16,5 Prozent und 2016 mit 16,6 Prozent nahezu gleich geblieben. Die meisten ohne Abschluss gebe es mit fast einem Viertel in Bremen (23,3 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen mit 21,8 Prozent. In Sachsen und Thüringen seien es jeweils nur 6,4 Prozent.

Die Zahl der Anfänger im Übergangsbereich habe sich bundesweit zunächst zwischen 2008 und 2014 von rund 359.000 auf 253.000 reduziert, um dann bis 2016 wieder auf 303.000 anzusteigen. 2017 habe es dann erneut einen leichten Rückgang auf 292.000 Anfänger im Übergangsbereich gegeben.

Im Rahmen des Programms JOBSTARTER CONNECT habe das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zeitraum 2009 bis 2015 Ausbildungsbausteine in verschiedenen Maßnahmen des Übergangsbereichs, der außerbetrieblichen Ausbildung und der Nachqualifizierung, erprobt. Insgesamt hätten während der Laufzeit 4.427 Jugendliche und junge Erwachsene an einer Qualifizierung teilgenommen. Von diesen seien im Verlauf der Qualifizierung 1.068 Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung übergegangen.

   

 

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