Digitales Lernen in der Berufsschule

Deutsche Telekom Stiftung 4

Repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag der Telekom-Stiftung zum Einsatz digitaler Medien in der Ausbildung 

Es hapert in der Kommunikation zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben. Vor allem, wenn es um die Vermittlung digitaler Kompetenzen geht, fehlt es an Austausch – beide Seiten wissen schlicht zu wenig über die Lerninhalte des anderen. Dabei bekennen sich Berufsschul-Lehrkräfte und Ausbilder gleichermaßen zu ihrer Verantwortung, junge Nachwuchskräfte fit für die digitalen Herausforderungen zu machen und befürworten mehr Kooperation.

Dies sind die wesentlichen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung in gewerblich-technischen Berufsschulen und in mittelständischen Ausbildungsbetrieben durchgeführt hat.

»Beide Seiten wünschen sich den engeren Austausch zum Wohle der Azubis. An diesem Punkt sollten Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe nun ansetzen – trotz der engen Stundenpläne in den Schulen und der ebenso hart kalkulierten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Betrieben«, bekräftigt Professor Dr. Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung. »Sie müssen die notwendigen Zeiten für Kooperationen verbindlich freischaufeln, sonst bleibt die viel beschworene Bereitschaft zum Dialog nur ein Lippenbekenntnis«.

Die Allensbach-Experten befragten im Sommer dieses Jahres 281 Berufsschullehrer sowie 256 Ausbilder in Betrieben mit einer Größe von 20 bis 500 Mitarbeitern. Klar ist: Die Erkenntnis, dass den digitalen Kompetenzen in der gewerblich-technischen Berufsausbildung oberste Priorität eingeräumt werden muss, ist in den Schulen ebenso wie in den Unternehmen angekommen. Drei Viertel der Lehrkräfte meinen, dass beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht die Vorteile überwiegen; unter den Ausbildern vertreten sogar 82 Prozent diesen Standpunkt.

Pädagogen und Ausbilder sehen bei der Kompetenzvermittlung folgende Rollenverteilung: Allgemeine Kenntnisse, wie etwa die Nutzung des Internets, werden eher den Berufsschulen zugeordnet, während sich bei den digitalen Anforderungen in der Berufspraxis die Ausbilder und die Berufsschullehrer die Aufgabe teilen. Genau diese Schnittmenge sorgt im Alltag jedoch für Probleme, da der Austausch über die jeweiligen Anforderungen zu kurz kommt. Dabei ist die Dialogbereitschaft auf allen Seiten vorhanden: 50 Prozent der Lehrer sowie 60 Prozent der Ausbilder wünschen sich einen stärkeren Austausch speziell zur Digitalisierung.

Besonders ausgeprägt ist der Wunsch nach mehr Kommunikation zu diesem Thema naturgemäß dort, wo Vertreter von Schule und Betrieb bisher überhaupt nicht miteinander reden. Doch selbst dort, wo solche Treffen regelmäßig stattfinden, wünscht sich knapp ein Drittel der Lehrer und fast die Hälfte der Ausbilder einen noch intensiveren Austausch speziell zu digitalen Ausbildungsinhalten.

  

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

22.01.2025

Studie verdeutlicht: Künstliche Intelligenz verbessert Lernerfolg Eine aktualisierte Studie der Internationalen Hochschule (IU) zeigt, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Lernprozess positive Auswirkungen auf die Lernergebnisse …

22.01.2025

Herausforderungen und Lösungsansätze Eine große Mehrheit der Unternehmen (77 %) sieht in Deutschland Handlungsbedarf bei der Berufsausbildung. Laut einer aktuellen ifo-Umfrage fordern 71 % der Unternehmen modernere Berufsschulen und Lehrpläne …

15.01.2025

Fast eine Viertelmillion Jugendliche im Übergangsbereich Jedes Jahr beginnen in Deutschland rund 250.000 Jugendliche eine Maßnahme im so genannten Übergangsbereich, weil sie keinen Ausbildungsplatz finden oder ihre Fähigkeiten als nicht …

08.01.2025

Im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region brechen Jugendliche ihre Ausbildung am häufigsten ab Zwischen 2005 und 2020 ist die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen System in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Eine aktuelle Studie des …

.
Oft gelesen...